Stierkampf

Illustration: Silvia Davi, Luzern

Illustration: Silvia Davi, Luzern

Ehemals der Triumph des Menschen über das Tier, das an Kraft, vor allem an offensichtlicher Sexualkraft, überlegen ist. Heute nur noch ein peinliches öffentliches Abschlachten unter Ausnutzung der simplen Tatsache, dass der Stier einen viel weiteren Wendekreis hat als der Mensch – der Vorteil des aufrechten Ganges – und auf ein Flatterfeindbild festgelegt ist – der Vorteil der überproportionalen Größenentwicklung des menschlichen Gehirns. Die vielgerühmte Corrida ist kein fairer Zweikampf, sondern ein Achtkampf, bei dem das letzte der sieben Männlein mit den zu engen Höschen, der Torero, sich sputen muss, mehr oder weniger geschickt den tödlichen Stich auszuführen, ehe das vom hoch auf seiner Schindmähre thronenden Picador und den herumtänzelnden Banderilleros übel zugerichtete Tier erschöpft vor ihm zusammenbricht und unbesiegt stirbt ( vgl. Bäume, Hemingway, Showgeschäft, Tradition, Unfair).

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