- 951. Ausgabe 10. Dezember 2024
Passiertes! – Passierte es?
Der Planet namens Erde ist eine viel zu unsichere Sache, als dass man sich auf ihm zuhause fühlen könnte. Da und dort und an immer neuen Stellen bricht der Boden auf und lässt massenhaft feuriges Gestein hochschießen, das die Landschaft unbewohnbar macht und die Meere ins Toben versetzt. Die Sonne macht sich einen Jux daraus, immer wieder einzelne Partien der Erde so lange anzustarren, bis dort alles verdorrt ist. Und die Winde treiben ein ebenso tolles Spiel mit dem Zusammentreiben von Regenwolken, die aus harmlosen Bächen plötzlich reißende Flüsse werden lassen. Dazu noch die Furcht erregenden Gesteinsbrocken und anderer Weltraumschrott, Tag und Nacht im Anflug auf die Erde. Wenn ich nur endlich auf dem Mond lebte!
Ein positives Vorurteil hat einen Knacks bekommen. Der weitverbreitete Mythos, in Hannover werde das beste Hochdeutsch gesprochen, ist von Sprachwissenschaftlern der Universität Hannover an 100 Hannoveranern untersucht worden, die verschiedenen Alters und Geschlechts waren und in den unterschiedlichsten Ortsteilen lebten. Ergebnis: Man kriegt auch in Hannover nicht-hochdeutsche Sprachvarianten zu hören wie „Zuch“ für „Zug“, „Keese“ für „Käse“ und „Füsch“ für „Fisch“ sowie „Stüfte“ für „Stifte“. Alles nicht allzu schräg, die Sprache Hochdeutsch überlebt das, und doch haben die Wissenschaftler für ihre Untersuchung auch bitterböse Reaktionen kassiert.
Das erleben wir täglich: Politiker schmähen einander als Populisten, und die Presse übernimmt das als ein Schimpfwort, ohne dem Publikum zu verraten, dass in einer Demokratie alle Politiker Populisten sind ̶ oder es zumindest sein müssten. Kommt das Wort Populist doch von dem lateinischen populus=Volk, meint also Politiker, die sich um das Volk kümmern. Man hat bei der Übersetzung von Volk bloß das im Wort Demokratie steckende griechische Wort demos gegen das lateinische Wort populus ausgetauscht, um das Schimpfwort Populist daraus machen zu können. Was nur scheinbar etwas Schlechtes ist. Strebt doch jeder Politiker nach größtmöglicher Popularität, gleich welcher Partei er angehört. Wer seinen politischen Gegner als Populisten beschimpft, handelt populistisch.
Die Contradictio in adiecto, der Widerspruch in der Beifügung, lebt. Wenn ich in der Zeitung lese, dass ein „wichtiges Spiel“ gegen XY ansteht, frage ich mich, wer Schreiber ernst nimmt, die ohne jede Hemmung mit so widersprüchlichen Begriffen ihr Geld verdienen.
In einer wissenschaftlichen Zeitschrift las ich, dass sich das Universum seit dem Urknall immer weiter ausdehnt und diese Expansion sogar an Tempo zunimmt. Daraufhin schrieb ich auf einmal viel langsamer. Schließlich nur noch die Suchanzeige: Mein geliebtes Selbstbewusstsein ist entlaufen; auf den Namen Krümel hörend.
Die nehmen uns einfach nicht mehr ernst. Wer es vor 50 Jahren wagte, in öffentlichen Grünanlagen zu joggen, der hatte schnell einen Hund am Bein und damit die Lust am Laufen verloren. Inzwischen haben die Hunde verstanden, dass unser Laufen nichts Aggressives ist und auch nicht die Flucht eines Räubers. Also kein Anlass zum schnellen Eingreifen. Wenn die Menschen völlig unmotiviert losrennen, drücken die Hunde von heute beide Augen zu. Vorbildlich!
Mitmachen! Ein von mir signiertes Exemplar meines neuen Buches mit dem Titel „Weinkumpane“ wird am 11. Dezember 2024 auf Facebook versteigert:
https://www.facebook.com/groups/399440113487989/Wer seine Wunschreise „New York am Jahresende“ nicht antreten konnte, auch die geplante „Rundfahrt durchs Heilige Land“ wegen der Kriegswirren verschieben musste, dem sei das Buch „Die Triangel“ als Weihnachtslektüre (und als Weihnachtsgeschenk) empfohlen. Eine spannende Erzählung, die dahin und dorthin führt, und das höchst informativ schildert. Dazu das komplizierte Menscheln zwischen den drei so sympathischen Protagonisten, nämlich einer Berliner Reporterin, einem Professor sowie einem New Yorker Fotografen. Hier ein paar Leserurteile, garantiert echt:
https://www.netzine.de/book/die-triangel/?grid_referrer=4078
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