Markenbewusstsein

Die Industrie hat es mit großem Werbeaufwand geschafft, für viele Waren in den Köpfen der Verbraucher ein M. zu etablieren. Mit der Folge, dass die Leute stolz darauf sind, als wandelnde Litfasssäulen für Markenklamotten Werbung treiben zu dürfen. Was besonders verhängnisvoll bei Kindern und Jugendlichen ist, die sich aus ihrer altersbedingten Unsicherheit heraus strikt weigern, anderes als die bekannten Markenartikel zu besitzen. Was die Eltern vielfach in finanzielle Schwierigkeiten bringt, die Kinder selbst oft kriminell werden lässt. Hinter dem verhängnisvollen M. steht die Vorstellung, dass die Markenartikel stets besser sind als No-Name-Artikel, was scheinbar schon der höhere Preis beweist. Die wirtschaftlichen Zusammenhänge werden von den Verbrauchern nicht durchschaut. Doch nimmt man gern die zum Glück immer öfter gebotenen Gelegenheiten wahr, Imitationen der Markenartikel zu kaufen, die wesentlich billiger angeboten werden (sog. Markenpiraterie). Diese illegalen Nachahmungen bilden ein gesundes Korrektiv zum M., wo sich ein Produkt nur durch Oberflächendifferenzierung und Preis von Konkurrenzprodukten abhebt, nicht aber durch seine tatsächliche Einmaligkeit (vgl. Werbung, Hohlkopf, Mode, Schuluniform).

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