Dass der Mensch den Menschen braucht, weiß man inzwischen. Aber dass er ihn isst, ist eine der schrecklichsten Vorstellungen für uns Menschen und deshalb fast überall tabuisiert. Den Begriff K. hat man in Anlehnung an die Eingeborenen einer Karibikinsel gebildet, die man Kariben nannte. Für sie soll charakteristisch gewesen sein, dass sie Menschenfleisch aßen. In der Kette unserer frühen Vorfahren hat es öfters diese schlechten Essmanieren gegeben, vermutlich auch bei den Neandertalern. Und es gibt heute noch Eingeborenenstämme, bei denen das nach wie vor üblich sein soll. Vorstellbar ist, dass es diesen Menschenfressern darum geht, die Kraft und den Mut des Menschen sich einzuverleiben, den sie essen, nicht unbedingt auch seine Frömmigkeit. Daneben kommt es ausnahmsweise bei Gruppen von Verhungernden zu solchen Exzessen. Ob die Menschenesser in früheren Zeiten und die heutigen aus Not zu dieser Speise griffen und greifen oder aus anderen Gründen, vor allem, um von bestimmten Krankheiten geheilt zu werden, weiß man im Einzelfall nicht. In kultivierten Gesellschaften kommt es gelegentlich heute noch unter Homosexuellen zu Fällen von einvernehmlichem K. , weil man „sich zum Fressen gern“ hat. Was nach deutschem Recht allerdings als Tötung aus niedrigen Beweggründen und Störung der Totenruhe strafbar ist (vgl. Geschmackssache, Missionar).
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