733. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Und wieder kommen die Olympischen Spiele, dieser grandiose Urinier-Wettbewerb, bei dem es letztlich nur darum geht, wer die raffinierteren Pharmazeuten und Chemiker hat, die profitgeile Industrie oder die geldgeilen Verbände und staatlichen Institutionen.

 

Eine Meldung, die mich chloroformiert hat. Gerade an dem Tag, an dem ich ein weiteres Bücherregal kaufen und aufstellen musste, las ich in der Zeitung, dass niederländische Forscher jetzt in der Lage wären, sämtliche Bücher, die es auf der Erde gibt, auf einem einzigen Chip in der Größe einer Briefmarke zu speichern, und zwar mit Hilfe von Chloratomen.

 

Immer wieder neue Meldungen von Attentaten. Das sind die gern akzeptierten Reality-Shows einer Gesellschaft, die Tag und Nacht nicht genug kriegen kann von Krimis und Thrillern, mehr Krimis und Thrillern, noch mehr Krimis und Thrillern, hart, härter, am aufregendsten – und sinnlosesten. Unsere Krimi-Manie macht sogar schon die berechtigte Aufregung über sinnlose Verbrechen zur Belanglosigkeit.

 

Endlich. Die französische Tageszeitung „Le Monde“ hat es als erste verstanden: Bilder von Terroristen zu zeigen, ist eine posthume Glorifizierung. Von sofort an deshalb keine Fotos mehr von Terroristen. Nun ist es hoffentlich nicht mehr weit bis zu der Erkenntnis, dass bei Terroristen auch jede Erwähnung des Namens ein Geschenk an ein Ego ist, das man sich sparen sollte.

Dummheit ist messbar. Obwohl von interessierter Seite (Banken und Handel) immer mehr Werbung für das bargeldlose Bezahlen gemacht wird, um die Verbraucher total durchsichtig und kontrollierbar zu machen und auch noch leichtfertiger im Geldausgeben, haben die Deutschen im Laufe des letzten Jahres nur zu 31 % die Bargeldnutzung reduziert, die Durchschnittseuropäer dagegen zu 53 %, die Italiener und Türken sogar zu zwei Dritteln. So das Ergebnis einer Umfrage der Direktbank ING-DIBA, auf die wir stolz sein dürfen.

 

Berlin wird Böhlin. Weil man sich in unserer Hauptstadt gern mit Metropolen wie New York oder London vergleicht, tun die Berliner wenigstens in der Sprache groß. Selbst im Alltag und am Abend in der Kneipe berlinert Berlin nicht mehr gern, Berlin angelsächselt lieber, egal, wie schrecklich sich das anhört. Jetzt hat die Humboldt-Universität Berlin sogar die Zulassungen für den Studiengang „Deutsch als Fremdsprache“ gestoppt.

 

Als mich das Gefühl ergriff: Das Leben flutscht mir durch die Finger, habe ich mir vor die Stirn geschlagen und gesagt: Alles doch nur eine Sache des Bewusstseins. Und schon hatte es mich wieder fest im Griff – das Leben.

 

Etwas hergestellt haben, das dem Nutzer keinen Ärger bereitet und die Tester überzeugt, dem Hersteller dicken Gewinn bringt und seine Service-Werkstätten florieren lässt, das ist die Kunst. Wenn dieses Etwas dann nicht so teuer wäre wie ein Porsche, würde ich mich glatt für solche Kunst begeistern.

 

Franz Westner, der Verleger des Salon Literatur Verlags in München, hat sich darüber gewundert, dass er ausgerechnet von dem mit 23,50 Euro teuersten meiner Bücher, dem Tatsachenroman „Favoritin zweier Herren“, die meisten Exemplare verkauft. Was mich nicht erstaunt. Ist dieses Buch doch hochaktuell, weil es die Ursprünge der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen dem christlichen Abendland und dem muslimischen Morgenland schildert, und das in Form eines spannenden historischen Romans.

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