711. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Vielen gilt Kalifornien als ein Paradies, trotz der Eigenarten, die als kleine Schönheitsfehler empfunden werden, nämlich Buschbrände, Trockenperioden und dass jeder siebzehnte Einwohner schwarz ist. Um das Bild aufzuhellen, wirft man die Schwarzen ins Gefängnis. Inzwischen hat in Kaliforniens Gefängnissen schon jeder vierte Insasse schwarze Hautfarbe.

 

Wir lernen neue Steigerungsformen: Wirtschaftsflüchtlinge, Kriegsflüchtlinge, Klimaflüchtlinge. Sie stehen für x hoch 2, x hoch 3 und x hoch 4, so ist zu befürchten.

 

Immer mehr Zeitgenossen kommen zu der Erkenntnis, dass die großen Probleme der Gegenwart von den Religionen ausgelöst werden. Das schreckliche Gemetzel im Vorderen Orient zwischen Moslems unterschiedlicher Provenienz ist dem vergleichbar, was unser Land im Dreißigjährigen Krieg erlitten hat. Religiöse Besserwisser bekämpfen sich, wobei benachbarte Länder und Großmächte sich einmischen, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Und die Menschen, die einfach nur arbeiten und leben wollen, sind die Opfer. Immer öfter höre ich jetzt, alle Religionen müssten verboten werden, zumindest dürften sie keine Förderung aus Steuermitteln und keine einflussreichen Positionen in Politik und Medien mehr bekommen.

 

Die Amerikaner sind schusswaffenverrückt, die Russen wodkaverrückt und wir Deutschen autoverrückt. Drei Krankheiten mit massenhaftem Auftreten, die offenbar unheilbar sind. Dabei ist die Frage, welche der drei Krankheiten die meisten Todesopfer fordert, immer noch offen. Wer dieser Ungewissheit ein Ende machen will, setzt sich stockbesoffen ins Auto, rast los und greift zur Knarre, wenn ihm einer die Vorfahrt nimmt.

 

Tollkühne Innovationen wie die Aufhebung der allgemeinen Wehrpflicht und die von der EU verordnete 41-Stunden-Woche für Soldaten zeigen Wirkung. Die Bundesbürger müssen nun befürchten, dass die Bundeswehr ihnen nicht mehr den Schutz gegen Feinde bieten kann, für den sie geschaffen wurde. Kann unsere Bundeswehr sich doch nicht einmal mehr selbst beschützen. Die Bewachung ihrer sämtlichen Kasernen, Flugplätze, Munitionslager und sonstigen Depots gibt sie wegen Personalmangel ab 1. Januar 2016 in die Hände privater Wachdienste. Die haben aber ebenfalls große Personaldefizite. Leicht vorstellbar, was auf uns zukommt, falls diese gewinnorientierten Privatunternehmen demnächst auf dem ausgefegten Arbeitsmarkt die falschen Leute rekrutieren.

 

Abkürzungen sollen große Institutionen griffiger machen. Aber ausgerechnet bei dem, woran das Herz hängt, haben wir Pech. Erst der Skandal ADAC, dann FIFA, jetzt VW. Und als nächsten Fall das totale Versagen der EU?

 

Wo unsere Spitzenpolitiker auftreten, sind sie sofort in einen dicken Pulk von Presseleuten mit ihren Kameras und Mikrophonen eingepackt. Dabei wird der Vorteil, dass sie kaum noch zu sehen sind, aufgewogen durch das übersteigerte Gefühl von Wichtigkeit, das ihnen der aufgeregte Pressehaufen gibt. Ganz abgesehen davon, dass ihnen auch der Blick auf die Wirklichkeit mit ihren Problemen für nicht prominente Menschen unmöglich gemacht wird.

 

Die Deutsche Post will am 1. Januar des nächsten Jahres das Briefporto schon wieder kräftig erhöhen. Wen interessiert das, wo doch kaum noch einer Briefe schreibt? Längst bringt der Briefträger bloß noch Werbung ins Haus – und Rechnungen. Beides kann meinetwegen ruhig teurer werden im Versand. Vielleicht hören dann diese Belästigungen endlich auf.

 

Ein Mannheimer Metzgermeister wollte die Abwasserrechnung nicht akzeptieren. Er bestand darauf, er habe 20 % weniger Abwasser abgeleitet als er Frischwasser bezogen habe, weil 12,5 % des Frischwassers in die Wurst gegangen und 7,5 % beim Kochen verdampft seien. Endlich einer, der zugibt, dass Wurstherstellung die Kunst ist, Wasser schnittfest zu machen.

 

 

 

 

 

 

 

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