680. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Die sich immer weiter steigernde Sicherheits-Hysterie der USA mit der schikanösen Abfertigung in den Flughäfen und die Dreistigkeit der Bespitzelung ihrer Freunde zeigen erste Wirkung: Die Touristik-Industrie registriert immer mehr Absagen von Reisen in die USA. Was durchaus der Sicherheit der US-Bürger dient. Wird es doch, wenn kaum noch einer ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten will, immer leichter, die paar Terroristen abzufangen, die noch hinein wollen.

Der Vatikan hat jetzt die Internationale Vereinigung der Exorzisten (AIE) offiziell anerkannt und die Statuten des Vereins gebilligt. Der Präsident der Teufelsaustreiber, Francesco Bamonte, ein italienischer Ordensgeistlicher, nannte den Exorzismus eine Form der Nächstenliebe für leidende Mitmenschen. Diese spezielle Form der Liebe wird in dreißig Ländern von 250 Exorzisten ausgeübt. Ein heißer Tipp für alle Freunde von mittelalterlichem Leben: Macht mal auf besessen und ruft die AIE an!

Eine voll besetzte Passagiermaschine überfliegt wie 700 andere pro Tag ein Kriegsgebiet, obwohl man weiß, dass kriegerische Auseinandersetzungen den Rüstungsfirmen aus Ost und West dazu dienen, neueste Waffensysteme unter Kriegsbedingungen zu testen, um damit den Verkauf zu steigern. Dieser Direktflug kostet ein bisschen weniger Kerosin und Zeit als ein kleiner Umweg kosten würde, dafür aber das Leben von 298 Menschen. Jetzt haben Fluggesellschaften die Flugroute geändert, heißt es in den Nachrichten. Da fasst man sich an den Kopf und stellt fest: Nein, ich träume nicht.

Ach, mein Mütterchen im Himmel, hättest du mich doch auf der Straße Fußball spielen lassen, statt mich immer anzuhalten, ich sollte mich hinter meine Schulbücher klemmen, vielleicht würde man mich jetzt dir entgegen heben.

Aus dem Gazastreifen gegen die israelischen Unterdrücker viele Raketen, die Angst machen, obwohl sie wenig Schaden anrichten, dafür Bomben auf dicht besiedelte Städte im Gazastreifen, die blindlings Hunderte Zivilisten töten. Und die eine Seite kann so wenig wie die andere Seite damit aufhören, weil die obersten Führer, die da wie dort das Sagen haben, nicht durch Radikale vom Stuhl gefegt werden wollen. Es geht um die Erhaltung des Jobs. Die Pattsituation ist also letztlich ein Erfolg des demokratischen Prinzips: Immer von der Meinung der Masse abhängig. Auf der einen Seite wie auf der anderen Seite könnte nur ein unabhängiger Gewaltherrscher einfach sagen: Schluss damit!

Pardon, Frau Lagarde, aber Ihre Warnung vor dauerhaft niedrigen Inflationsraten klingt absurd, zumindest für die ältere Generation, die noch von der katastrophalen Inflation von 1920 -1923 gehört hat. Jetzt eine Geldentwertung anzustreben, die höher ist als nur ein Prozent, dient natürlich allein den Staaten, Institutionen und Unternehmen, die im großen Stil mit Krediten arbeiten. Weil die Geldentwertung für sie die Rückzahlung der Schulden erleichtert. Doch der brave Bürger, der sich nicht verschuldet, sondern seine Ersparnisse auf die hohe Kante legt, um seinen Lebensabend abzusichern, ist der Dumme. Er verliert Jahr für Jahr Geld.

Um mal nachtragend zu sein: Nur ein toter Krimiautor ist ein guter Krimiautor. Auf der Jahreshauptversammlung von „Syndikat“, der Vereinigung der deutschsprachigen Krimiautoren, die im Mai in Nürnberg und Erlangen stattgefunden hat, ist der Antrag eingebracht worden, in Hillesheim einen Friedhof für Krimiautoren einzurichten, damit man schön beisammen bleiben könne. Über den Antrag soll nächstes Jahr entschieden werden. Keinesfalls wolle man auch ein Altersheim für Krimiautoren, denn mit diesen Idioten zusammen zu leben, so hieß es, sei unvorstellbar.

Im tiefsten Hochschwarzwald, in dem Nest namens Kandern, traf ich auf den Bildhauer und Maler Max Sauk, einen Archonten der Kunst, der scheinbar mutterseelenallein ein uraltes Gehöft bewohnt, in Wahrheit dort aber eingezwängt lebt zwischen den tausend Figuren und Bildern in Stein, Holz und Metall oder auf Leinwand, die seine Phantasie hervorgebracht hat und die jetzt alle Räume vom Keller bis unters Dach bevölkern, den verwilderten Garten noch dazu, und selbst die Scheune bietet für keinen Strohhalm mehr Platz, an den der Mann sich klammern könnte, um sich aus dem Strudel seiner in Jahrzehnten geborenen Kinder zu befreien.

Schmu von A bis Z, das heißt vom ADAC bis zum ZDF. Ganz anders als diese großen Institutionen, denen es um das große Geld geht, steht das NETZINE da als die Arbeit eines Einzelkämpfers, der kein Geld will, nur dass seine Bücher gelesen werden. Für ganz Sparsame so gut wie kostenlos in Stadtbüchereien und Antiquariaten.

 

 

 

 

 

 

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