Leserbrief

Ein L. ist die nur andeutungsweise und ausnahmsweise gewährte Gegenrichtung in der journalistischen Informations- und Meinungs-Einbahnstraße Redaktion – Leser. Wer einen L. schreibt, hofft darauf, dass er veröffentlicht wird. Es erhöht seine Chance, wenn er zu einem gelesenen Artikel nur unwesentliche Einzelheiten als Ergänzung bringt. Oder wenn er eine naiv-gläubige Bestätigung aus eigener Erfahrung bietet. Keine Chance hat ein L., der wesentliche Gesichtspunkte nachreicht, die in dem Artikel gefehlt hatten. Klar. Welcher Journalist lässt sich schon gern von seinen Lesern beschämen? (vgl. Journaille, Selbstbewusstsein, Zeitung).

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