Die überkommene Zweiteilung in Ernst-Literatur (E) und Unterhaltungs-Literatur (U) ist in der Literaturwissenschaft überwunden, weil man akzeptieren musste, dass Unterhaltung ein ernstzunehmendes Bedürfnis des Menschen ist und durch besondere Inhalte und deren Gestaltung auch niveauvoll geboten werden kann. Seit dieser Anhebung des Begriffs Unterhaltung gilt in der Literaturwissenschaft die Dreiheit von Hochliteratur, Unterhaltungsliteratur und Trivialliteratur. In der ersten Kategorie wenden sich Verlage, die was für ihr Renommee tun wollen, vor allem an die Berufsrezensenten, die über Zeitungen und Zeitschriften sowie Literaturpreise für den Verkauf sorgen. In der dritten Kategorie bedienen Verlage einfach nur die Bedürfnisse und vorgefassten Meinungen der breiten Masse, vor allem mit Krimis, und schaffen so Verkaufserfolge. In der zweiten Kategorie nehmen vor allem unabhängige, kleinere Verlage durch sprachliche Ambition, Information und Sinnvermittlung eine wichtige Mittelstellung ein, was zwar keine hohen Umsätze garantiert, doch den Lesern eindeutig am meisten bringt. Wie bei jeder Kategorisierung gibt es fließende Übergänge, wohinter sich mal Schund versteckt, mal Gold zu entdecken ist (vgl. Literatur, Trivialliteratur, Unterhaltung).
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