Jeder deutsche I. benutzt gern die verbale Visitenkarte: „Dem Injeniör ist nichts zu schwör.“ Tatsächlich gibt es Dutzende I.-Fachrichtungen. Doch kommt das noch lange nicht an das hehre Berufsbild des altrömischen Architectus heran, wie der I. vor über zweitausend Jahren hieß. Nach dem römischen Architekten und Architekturtheoretiker Vitruvius, auch kurz Vitruv genannt, der von um 75 bis um 15 vor unserer Zeitrechnung gelebt hat, sollte der Architectus in der Literatur Bescheid wissen, ein geschickter Zeichner und Mathematiker sein, vertraut mit Geschichte, Philosophie und Musik, und er sollte zumindest eine Ahnung von Medizin, von den Sternen, der Astrologie und der Kalkulation haben. Was hier nicht weiter ausgeführt werden muss, weil Vitruv es in seinem dem Kaiser Augustus gewidmeten Werk über Architektur kurz in zehn Bänden zusammengefasst hat (vgl. Berufsbild, Generalist, Universalgenie).
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