875. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

 

 

Egal, ob Orkane, Waldbrände oder Hochwasser, in den USA fallen den Naturkatastrophen immer ungewöhnlich viele Wohngebäude zum Opfer. Und das nur, weil die Amis an der Gewohnheit festhalten, sich ihre putzigen Pappmaché-Häuser aus dem Katalog zu kaufen statt sich Massivhäuser aus Stein bauen zu lassen. So kriegt man ja auch öfter mal was Neues. Während wir in Deutschland zwischen hundertjährigen Mauern hausen und uns viel zu oft auch danach fühlen.

 

Zu komisch: Wenn meine Mitmenschen das Bedürfnis verspüren, Kunst zu machen, fangen sie an zu reimen. Egal, ob sinnvoll oder nicht und wie hoppelig es wird, Hauptsache, es reimt sich am Zeilenende. Pech, dass es ausgerechnet für das, worum es letztlich immer geht, nämlich für das Wort Mensch, kein passendes Reimwort gibt.

 

Schon erstaunlich: Die fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, die Atommächte sind, also USA, Russland, China, England und Frankreich, sind sich einig in der Forderung, dass Atomwaffen nicht weiterverbreitet werden dürfen. Abgesehen davon, dass es bereits mindestens fünf weitere Atommächte gibt, fragt man sich: Woher diese ungewöhnliche Einigkeit? Die Antwort liegt auf der Hand: Beim Einsatz von Atomwaffen gibt es, anders als beim Einsatz aller anderen Waffensysteme, keinen Fleck auf der Erde mehr, an dem die Herrscher und ihre Financiers im sicheren Abseits leben können.

 

Aus England erreicht uns die Nachricht, dass das Interesse an Deutsch als Fremdsprache in den letzten 20 Jahren stark zurückgegangen ist. Während 2001 noch 571.000 Schüler sich bei der Mittlere-Reife-Prüfung für das Fach Deutsch entschieden haben, waren es 2020 nur noch etwas mehr als 40.000. Immerhin können unsere für das Auswärtige zuständigen Kulturpolitiker sich damit trösten: Je weniger Deutschkenntnisse es irgendwo gibt, umso wertvoller sind sie.

 

Es ist erst wenige Jahre her, dass die Kinder, wenn nach ihrem Wunschberuf gefragt wurde, Moderator sagten, weil man dafür keine besondere Ausbildung und keine Prüfungen braucht, nur ein schnelles Mundwerk. Heute ist der Kinderwunsch Influencer, weil man dafür ebenfalls keine besondere Ausbildung und keine Prüfungen braucht und dabei ruck-zuck superreich werden kann.  

 

Im Deutschen war der Umgang mit den fünf Vokalen bisher recht eindeutig. Ein E sprach man als E, ein I als I. Das A wurde als A gesprochen, das O als O und das U als U. Gerade nur, dass die Tonfärbung ein wenig variiert, vor allem beim O (im Ort anders als im Lob). Aber das Englisch, das uns von Journalisten, Werbefuzzis und Politikern übergestülpt wird, bringt das totale Sprach-Chaos. Und das nur, weil die Engländer und Amerikaner, Kanadier, Aussies usw. die Vokale nicht richtig aussprechen können. Sie sprechen das A gern als Ä, und bei ihnen wird das E meistens ein I, das I sogar ein Ei, das U ein A oder ein Ju. Und dieses Durcheinander färbt schon so auf unsere Sprache ab, dass meine deutschen Mitmenschen inzwischen den Begriff elektrisch abgekürzt als e sehen aber als i sprechen. Auch meinen sie, was als i abgekürzt dasteht, wie ei sprechen zu müssen. Und jeder Fachmann für Internet-Technologie nennt sich Ei-Ti-Fachmann, obwohl die Abkürzung IT heißt.

 

Sogar unter ernsthaften Bücherfreunden gibt es Schnäppchenjäger. Und die haben entdeckt, dass es mein 2008 im Bookspot-Verlag München erschienenes 360-Seiten-Buch „Sarkophag“ über das Kernproblem von Malta, das Menschenleben fordert, jetzt spottbillig gibt. Letzte Exemplare, deshalb vom Verlag zum herabgesetzten Minipreis angeboten. Überall erhältlich. Und als eBook noch billiger. Siehe https://www.netzine.de/library/walter-laufenberg/sarkophag/

 

 

 

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