705. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Keine Sorge! Das griechische Referendum, so kurzfristig angesetzt und doch so perfekt durchgezogen, es zeigt, ich muss mir um meine griechischen Freunde keine Sorgen machen. Sie haben viel geschicktere Politiker als wir. Die griechischen Politiker werden es auch weiterhin schaffen, immer noch mehr Geld zu erbetteln und zu erzwingen und es dabei als selbstverständlich und richtig hinzustellen, dass sie Schulden nicht zurückzahlen.

 

Doch mehren sich die Stimmen, die fordern: Nach dem Referendum in Griechenland sind nun die übrigen 18 Länder der Eurozone in der Pflicht, ein Referendum durchzuführen. Ist es doch Sache der Bürger dieser 18 Staaten und nicht der Finanzminister oder Regierungschefs oder der Europäischen Zentralbank oder des IWF darüber abzustimmen, ob die Gesamtheit der Bürger von 18 Staaten weiterhin mit ihren Steuern Griechenland finanzieren will, obwohl es den Griechen offensichtlich am Willen fehlt, ihre Verhältnisse zu ordnen.

 

In den USA gibt es ein paar Ökonomen, die sich dazu verstiegen haben, Deutschlands Austeritätspolitik eine Mitschuld am griechischen Desaster zu geben. Sie behaupten, unsere von Vernunft geleitete Politik nach Art der sparsam-ordentlich-fleißigen schwäbischen Hausfrau habe Griechenland heruntergewirtschaftet. Diesen klugen Analysten kann ich noch weitere Schuldige nennen, las ich doch jetzt in der Zeitung, dass 63 % der Deutschen regelmäßig Überstunden machen, die Hälfte von ihnen, ohne dafür zusätzlich Geld oder Freizeit zu bekommen. Alle einsperren!

 

Ich sollte mal Grundsätzliches zu dem Fußball-Desaster FIFA sagen, stupsen mich NETZINE-Leser an. Tut mir Leid, kann ich nicht. Ich lese zwar täglich auch den Wirtschaftsteil der FAZ, aber ohne die daran hängenden Sportseiten. Bedaure, ich bin so schrecklich unsportlich.

 

Im Ringen um möglichst viele Anhänger entwickeln sich die großen Weltreligionen sehr unterschiedlich. In den letzten Jahren hat der Buddhismus etwas verloren, die größte Religionsgemeinschaft, das Christentum, ist nur langsam weiter gewachsen, die stärkste Steigerung zeigte der Islam. Diese Entwicklung könnte sich nun umkehren, und zwar durch die um die Welt gehenden Bilder und Berichte von einerseits Christenverfolgungen, was schon immer zur Vermehrung der Anhängerschaft führte, und andererseits brutalster Gewalttaten und militärischer Eroberungen, die im Namen des Islams ausgeführt werden und abschreckend wirken.

 

Jetzt kommt das große Staunen: Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung berichtet, kommt die Riester-Rente, die mit einigen Milliarden Euro an Zuschüssen vor allem Geringverdienern helfen sollte, sich eine gesicherte Altersversorgung aufzubauen, entgegen der Absicht der Erfinder zu weit überwiegendem Teil Wohlhabenden zugute. Weil die bei dem Angebot der Riester-Rente mutiger zugegriffen haben als die Geringverdiener. Auch für den Begriff Wohlhabende gilt also: Von nichts kommt nichts.

 

Der Selfie-Stick, dieses Stängchen mit der Gabel am Ende, auf das man sein Handy steckt, um den idealen Abstand beim Sich-Selbst-Knipsen zu erhalten, ist als ein zu gefährliches Gerät in vielen Museen und in den Disney-Parks verboten. Davon fühlen sich Feministinnen bestätigt, die den Begriff Selfie-Stick als saloppe Bezeichnung für das männliche Glied verstehen und deshalb rundweg ablehnen.

 

Die Stadt Osnabrück hat im Interesse einer einfachen Ausdrucksweise in gutem Deutsch auf ihrer Internetseite darauf verzichtet, bei der letzten Oberbürgermeisterwahl die heute als korrekt geltende Bezeichnung Oberbürgerinnenmeisterinnenkandidatinnenwahl zu verwenden. Vorbildlich!

 

Zur Information: Ich habe zum August-Ende die Verträge gekündigt, die ich ausnahmsweise mit einer Firma für Books on Demand abgeschlossen hatte. Das betraf nur drei meiner Bücher, nämlich „Krim Intim“, „Amor und der Richter“ sowie „Laufenbergs Läster-Lexikon“. Die permanent weiter laufenden Gebühren für die Datenhaltung sind mir zu hoch und erscheinen mir auch unberechtigt und nicht mehr zeitgemäß, weil die Datenhaltung keine Arbeit macht. Außerdem können diese drei Bücher im Handumdrehen von diversen Antiquariaten geliefert werden – und von mir sogar druckfrisch, weil ich einen kleinen Vorrat im Schrank liegen habe. Für meine Leser auf Wunsch auch mit persönlicher Widmung.

 

 

 

 

 

 

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