Passiertes! – Passierte es?
Ist es bei Rauchern doch längst Usus, auf den Balkon oder vor die Tür zu gehen, wenn sie ihre Zigarette genießen wollen, und längst auch haben die elektrischen Kerzen am Weihnachtsbaum die echten Kerzen verdrängt. Doch jetzt machen unsere Volksvertreter es uns zur Pflicht, dass in jeder Wohnung etliche Rauchmelder unter die Decke geklemmt werden. Ein gigantisches Geschäft. Ein Bilderbucherfolg der Lobbyisten. Da möchte man gern wissen, wie viel Geld in welche Taschen geflossen ist.
Eine Flut ist eine Flut ist eine Flut. Es sieht so aus, als hätte die Bundesregierung einen Moment der besonderen Erleuchtung gehabt, als sie die Empfehlung aussprach, die Unterbringung von Flüchtlingen aus dem Fonds für Fluthilfe zu finanzieren. Erleben wir doch mit den rund 200 000 Flüchtlingen, die sich gegenwärtig auf deutschem Boden aufhalten, erst den Anfang einer anrollenden gewaltigen Flut von Menschen aus dem Vorderen Orient und aus Afrika, denen nichts anderes übrig bleibt als vor dem Radikalislam oder vor der absoluten Chancenlosigkeit zu fliehen.
Die israelischen Schriftsteller Amos Oz, A. B. Yehoshua und David Grossmann haben zur Anerkennung Palästinas als unabhängiger Staat aufgerufen, und mehr als 800 Unterzeichner haben sich diesem Aufruf angeschlossen. Sie verweisen auf das Beispiel von Frankreich, Spanien und Großbritannien, die sich zu dieser Anerkennung durchgerungen haben, und etlicher anderer europäischer Staaten, in denen die Abstimmung bevorsteht. Bemerkenswert, Deutschland ist nicht dabei, da in dem Fall alles etwas schwieriger ist: Weil es dem Schwanz Israel gelingt, den Hund USA ruhig zu halten, kann auch dessen feine Nase Deutschland nichts von Veränderung riechen.
Das Gebäude der Europäischen Zentralbank soll einhundert Millionen Euro mehr kosten als veranschlagt. Klar, wer auf sich hält, muss mit enormen Kostenüberschreitungen prunken. Frankfurt am Main bekommt auf diese Weise einen repräsentativen Bau mehr. Aber einen, der dann schon vor seinem Bezug 1,3 Milliarden Euro verschlungen hat. Ob dieser Popanz unter italienischer Oberherrschaft, also bestens ausgewiesen, nicht nur unsere Steuern und Ersparnisse, sondern die ganze Euro-Währung und die EU dazu verschlingen wird, steht noch nicht endgültig fest.
Deutschland hat mit seinem weit verzweigten Eisenbahnnetz einen Riesenvorteil gegenüber allen Ländern, die fast nur mit Straßen und Flughäfen erschlossen sind, ob das Brasilien oder Island oder Australien ist. Doch jetzt sind wir dabei, in einer Kampagne der Blödheit diesen Vorteil zu verspielen. Erst wird der Bahn vom Gesetzgeber durch Aufhebung des Monopols ein Netz von Fernbuslinien übergeworfen, das viel billiger arbeiten kann. Dann bekämpfen sich die Gewerkschaften bis aufs Messer, und zwar auf dem Rücken der Bahnreisenden, die deshalb von der Bahn abrücken. Und gleichzeitig schießt die Presse sich auf ein Thema ein, das bequem zu belegen ist und keine tiefer gehenden Recherchen erfordert, nämlich Unpünktlichkeit. So verscherzt Deutschland sich seinen Vorteil. Dafür winkt uns noch mehr Freude an den total überfüllten Autobahnen und allen löchrigen Straßen.
BMW meldet erfolgreiche Experimente mit einem extrem leichten Carbon-PKW, der neben einem leistungsstarken Dieselmotor eine aus Tretbooten bekannte Tretanlage mit besonders großer Übersetzung hat, mit dem die Vorderachse in Bewegung gebracht wird. Das soll bei ausgeschaltetem Motor ausreichen zum Einparken, zum Raus und Rein bei der Garage und zum Stop-and-Go im Stau. Neben dem enormen Spareffekt und der Umweltfreundlichkeit wird betont, dass dieses Auto dem Autofahrer endlich wieder zu der gesundheitlich notwendigen Bewegung verhilft.
Wie die Internationale Fernmeldeunion (ITU) in Genf mitteilt, haben die Dänen die Südkoreaner vom ersten Platz in der Nutzung von Handys und Netz verdrängt. Platz drei nehmen die Schweden ein, vor Island und Großbritannien. Die USA kommen auf Platz 14, Deutschland hat erst den 17. Platz erreicht, vor Frankreich auf Platz 18. Das heißt, wir Deutschen dürfen noch hoffen – je nach Gemüt auf Abstieg oder Aufstieg.
Die Stadt Heidelberg ist jetzt von der UNESCO zur „Stadt der Literatur“ erklärt worden. Als ich das hörte, habe ich mir zu dieser Ehrung, die ja auch mich betrifft, gratuliert. Immerhin sind von mir fünf literarische Heidelberg-Bücher erschienen, nämlich: „Die Entdeckung Heidelbergs“ (1990), „Perkeo – Der Zwerg von Heidelberg“ (1990), „Ritter, Tod und Teufel“ (1992 sowie als TB 1995 und 1997), „Goethe und die Bajadere“ (1993) und „Heidelberger Geschichten“ (2010).
Mal treffe ich auf Wirtshauspolitiker, mal auf Politiker, denen die Wirtschaft völlig fremd ist. Die einen sind so unbrauchbar wie die anderen. Ist doch alle Politik auch und vor allem Wirtschaftspolitik, und wer da mitreden will, muss gründliche Wirtschaftskenntnisse mitbringen. Also tschüss, ich eile in meine Stammkneipe.