Das Verbrennen von Büchern ist eine besonders hitzige Auseinandersetzung mit Werken der Literatur, die aus politischen oder religiösen Gründen missfallen. Wie fast alles schon im chinesischen Kaiserreich (3. Jhd. v.u.Z.) erfunden. In der Antike beliebt. In der frühen Neuzeit ließen kirchliche Inquisitoren gelegentlich die Autoren gleich mit ihren Büchern verbrennen. Burschenschafter haben auf dem Wartburgfest von 1817 die Schriften des sie verspottenden Bestsellerautors August von Kotzebue verbrannt, zwei Jahre später hat einer von ihnen, Carl Ludwig Sand, den Autor erdolcht (siehe Roman: Hotel Pfälzer Hof). Die 1933 von den Nazis zum nationalen Happening gestalteten B.en waren von Berufsverbot und Vertreibung der Autoren begleitet. Immer dasselbe Dilemma: Man meint den Geist, gegen den man nicht ankommt, und kann doch nur das Medium und den Verfasser zerstören. Die neuen Massenmedien und ihre Autoren haben dieses Schicksal noch vor sich, möchte man manchmal warnen – oder hoffen (vgl. Bücher, Flaschengeist, Hohlkopf).
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