714. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Der – zweifellos mit der Kanzlerin abgesprochene – mutige Vorschlag des Bundesinnenministers, den Familiennachzug der Flüchtlinge erst nach einer Sperrzeit von zwei Jahren zu erlauben, ist für ein Reduzieren des Flüchtlingsstroms das richtige Signal. Viele fluchtwillige Frauen und Mütter werden jetzt darauf verzichten, ihren Mann oder Sohn aufzufordern voranzugehen. Zwei Jahre sind eine lange Zeit, und auch andere Länder bieten schöne Frauen.

 

Religionsfanatiker sind mir solange wurscht, wie sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Aber wenn sie ihre Vorstellungen mir zwischen die Beine werfen, rufe ich nach dem Hausmeister: Bitte saubermachen!

 

Nach den Vorschriften der Political Correctness ist es ab sofort im Gespräch nicht mehr erlaubt, unter freundlichem Kopfnicken zu sagen: „Ich weiß.“ Weil man damit seine Gesprächspartnerin, seinen Gesprächspartner oder ein anderes Gegenüber als schwarz diffamiert.

 

In den USA erschießen immer mehr Kleinkinder ihre Eltern oder Geschwister oder sich selbst. Oft aus Ungeschicklichkeit. Die allmächtige National Rifle Association NRA rät der Industrie deshalb zur Entwicklung von kinderhandfreundlichen Schusswaffen.

 

Im Streit um die Zulässigkeit von Abtreibungen verweisen Ärzte gern auf den Eid des Hippokrates, der ihnen nur das Heilen erlaube. Hört sich gut an, doch was ist mit den Forensischen Medizinern, die der Verbrechensaufklärung und generell der Rechtspflege dienen?

 

Es mehren sich die kritischen Bemerkungen aus dem Volk über die Unfähigkeit unserer Politiker. Das beunruhigt die Bundesregierung. Weil die Ablenkungen Fußball und Krimi offensichtlich nicht mehr genügen, denkt man jetzt über die Einführung so attraktiver Veranstaltungen wie öffentliche Hinrichtungen nach. Dass dazu vorher die Todesstrafe wiedereinzuführen wäre, ist ja ganz im Sinne der breiten Volksmassen.

 

As time goes by. So schnell verschwinden Begriffe, die uns geläufig waren. Nichts mehr mit Liebesperlen, Wipproller, Eisblumen, Farbband, Kursbuch, Schulranzen, Kranzgeld, Turnschuh, Schlüsselkind oder Völkerball. Aber ganz egal: Was wirklich schmerzt, sobald weg, das ist der Parkplatz.

 

In der Buchhandlung stört mich, dass die Romane in ihrem Einband eingesperrt halten, was sie zu bieten haben. Weil es neben den Regalen für die Kategorien Bestseller, Krimis, Frauen, Fantasy, Manga, Biografien, Humor, Geschichte und Politik immer noch nicht die Aufteilung in Regale gibt, die sagen, für welchen Inhalt ihre Bücher stehen. Erstes Regal: Tiefe Gefühle; zweites Regal: Ablenkung vom Alltag; drittes Regal: Neue Erkenntnisse; viertes Regal: Sprachkunst; fünftes Regal: Fernweh; sechstes Regal: Trost.

 

„Das Mannheimer TT ermittelt“. So heißt mein neues Buch, das in der zweiten Novemberhälfte in München erscheint (www.salonliteraturverlag.de). Es ist vom Verlag angekündigt als der ultimative Regionalkrimi und wird im Moment noch zum Vorbestellpreis angeboten. Ein Blick auf die Verlags-Site lohnt sich also.

 

Am 6. Dezember nehme ich mit diesem brandneuen Regionalkrimi als einer von zehn Krimi-Autoren an einer Benefizlesung der Aktion „Mahlzeit“ teil, die in der Stadtbibliothek Speyer stattfindet, im Veranstaltungsraum der Villa Ecarius, Bahnhofstraße 54. Beginn 17 Uhr. Eintrittspreis 5 Euro, der Vorverkauf in der Stadtbibliothek läuft schon.

 

 

 

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.