Schlagwort-Archive: Vereinsamung

Fernsehen

Das F. könnte die Erfüllung eines der großen atavistischen Wunschträume der Menschheit sein, nämlich dort dabeizusein, wo man gerade nicht ist. Doch durch die Schwerfälligkeit der Technik und unsinnige Perfektionsansprüche wurde die Live-Sendung, das Charakteristikum des Fernsehens, so weit in den Hintergrund gedrängt, dass man das heutige Fernsehen als bloße Miniaturausgabe von Kino und Theater bezeichnen kann. Dass es nach rund achtzig Jahren immer noch eine Einbahnstraße vom großen Mund und der großen Geste hin zu dem kleinen Ohr und dem kleinen Auge ist, lässt es in einer Zeit, die auf Interaktivität Wert legt, zur Belanglosigkeit werden – und damit für den sogenannten Kleinen Mann zum Lebensinhalt, aber hart bedrängt vom viel flexibleren Internet (vgl.: Depravation, Hohlkopf, Internet, Lesen, Selfpublishing, Vereinsamung).

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Roman

Oft totgesagt und doch immer noch die attraktivste Literaturform. Das ideale Medium für die Verleger, weil ein dickes Werk dickere Gewinne bringt, für die Leser, weil es den Ausstieg aus dem Alltag erlaubt, für die Autoren, weil es die Phantasie von der Leine lässt. Der eigentliche Vorzug ist jedoch, dass der R.  zur Durchleuchtung der jeweiligen Gesellschaft Aufblick und Durchblick gleichzeitig bringt (vgl. Durchdringungsfähigkeit, Erzähler, Fiction, Vereinsamung, X-Ray-Stil).

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