Archiv der Kategorie: B

Bank

Illustration: Guntram Erbe, Hilpoltstein

Illustration: Guntram Erbe, Hilpoltstein

Das unbequemste aller Sitzmöbel. Das sollte einem zur Warnung dienen vor Gebäuden, an denen B. steht. Denn solch eine B. ist nur daran interessiert, dich zu erleichtern. Und so wie dein Geld weg ist, lässt sie dich hintenrunter fallen (vgl. Edelganoven, Geldgier, Homonym, Kreditkarte, Lobbyismus).

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Bart

Illustration: Vangelis Pavlidis, Rhodos

Illustration: Vangelis Pavlidis, Rhodos

Der B. ist als das auffälligste sekundäre Geschlechtsmerkmal des Mannes das Pendant zum Busen der Frau. Er ist – über die Jahrhunderte gesehen – viel stärker Modetrends unterworfen als die weibliche Brust, da die B.- Moden manchmal bis hin zur Forderung der Totalentfernung gehen, während die Frauen ihren Busen nur mehr oder weniger betonen bzw. verhüllen müssen. Dass hinter dem zeitweilig modischen unnatürlichen Auftreten des Mannes mit glattgeschabtem Gesicht Frauenpower steht, vielleicht sogar ein heimlicher weiblicher Kastrationswunsch, ist zu vermuten, lässt sich aber wegen des empfindlichen männlichen Selbstbewusstseins nicht beweisen (vgl. Beschneidung, Domestizierung, Dreitagebart, Rasieren, Softy).

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Basis-Instinkt

Das, was dem Menschen bei seiner Fortentwicklung vom Instinktwesen zum Verstandeswesen, an Instinkt geblieben ist (vgl. Ich-Instinkt).

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Bauchgefühl

Immer öfter verlassen sich die Zeitgenossen auf ihren Bauch statt auf ihren Kopf, wenn es um Entscheidungen geht, von denen einiges abhängt. Mit anderen Worten Gefühl statt Verstand. Nach dem Motto: Jeder mit dem, was er hat. Darin werden sie noch bestärkt von Psychologen, deren halbwissenschaftliche Erkenntnisse besser zum Bauch passen als zum Kopf. Und finden eine Bestätigung auch in dem dicken Bauch des Buddha, der nicht Gefräßigkeit signalisiert sondern Klugheit; denn der Chinese sagt bewundernd von einem besonders klugen Menschen: Der hat es im Bauch. Allerdings muss man bei einem Menschen der westlichen Hemisphäre eher folgern: Der hat sich seinen dicken Bauch angefressen und angesoffen, weil er nichts im Kopf hat (vgl. Dummheit, Gefühl, Psychobastler).

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Bauer

Illustration: Walter Hanel, Bergisch Gladbach

Illustration: Walter Hanel, Bergisch Gladbach

Der B. ist das Gegenstück zum Dichter. Für die Grundversorgung einer Gesellschaft ist der eine so wichtig wie der andere. Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Was mit einer Gesellschaft los ist, erkennt man daran, wie sie den einen und den anderen fördert. Obwohl die beiden gemeinsam haben, dass sie auch Mist produzieren, sind wir in Deutschland so dreist, einen deutlichen Unterschied zu machen: Der Bauer erhält 46 % seines Einkommens durch Direktzahlungen und Zuschüsse aller Art, der Dichter 0 %. Da ist es kein Wunder, dass wir kulturell verarmen, was man durch Importe amerikanischer Machwerke auszugleichen versucht (vgl. EU-Subventionen, Grüner Plan, Landwirtschaftsminister, Dichter).

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Bauernfängerei

Der Schimpfwort Bauernfänger für Betrüger entstammt der Berliner Gaunersprache um die Mitte des 19. Jahrhunderts und ist ein Beispiel für das – unberechtigte – Überlegenheitsgefühl des Städters gegenüber dem Landbewohner, der als unerfahren und arglos abgetan wurde. Durch Reichsnährstand und Grünen Plan der Europäischen Gemeinschaft emanzipiert, rächt der Bauer sich heute damit, dass er unsere Nahrungsmittel und Umwelt rücksichtslos vergiftet (vgl. Ökologie, Umweltzerstörung).

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Bäume

Für euch, B., bleibe ich gern der Kleine. Ich möchte jeden einzelnen von euch mit Sie ansprechen. Denn mit eurer Übergröße wie mit eurem Alter bleibt ihr mir überlegen. Und ich werde wohl nie Verständnis aufbringen für die Menschen, die so lustvoll mit Sägen an euch rangehen, wie die Toreros lustvoll Stiere abstechen, um ihre Mickrigkeit ertragen zu können (vgl. Killerinstinkt, Stierkampf, Wald).

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Beamtenstatus

Schweiz 2011

In Luzern gesehen

Ein besonderer Arbeitnehmerstatus, entstanden aus der richtigen Überlegung, dass ein Staat sich auf die absolute Loyalität bestimmter Berufsgruppen verlassen können muss, um auch noch in Extremsituationen funktionieren zu können. Deshalb gilt für Beamte das Streikverbot und die jederzeitige Versetzbarkeit, als Gegenleistung die Unkündbarkeit und eine besondere Fürsorgepflicht des Staates. So weit, so gut. Nur haben sich die Verhältnisse so geändert, dass wir heute vor der Absurdität stehen: Militärpfarrer, Stadtgärtner, Museumskustoden und Lateinlehrer sind meist Beamte, die unverzichtbaren Leute in den Rechenzentren, der Flugsicherung, den Wasserwerken und der Müllabfuhr aber nicht (vgl. Absurdität, Reformstau, Tradition).

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Bedeckungsveränderliche

Unnötig aufgeplusterte offizielle Fachbezeichnung für die Sterne, weil sie je nach Bedecktheit des Himmels von der Erde aus anders zu sehen sind. Setzt man allerdings für Sterne das englische Wort Stars, hat man mit Bedeckung eine treffliche Definition für den viel bewunderten sexuellen Mehrverkehr, der bei ihnen üblich ist (vgl. Libertinage, Wechselbalg).

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Bedeutungswandel

Zu komisch, wie Wörter eine überraschende Änderung und oft sogar totale Umkehrung ihrer Bedeutung erleben. So wird der Wicht, dieses Beinahe-Nichts, in dem Adjektiv wichtig scheinbar das genaue Gegenteil eines Wichts. Das hat Auswirkungen: Je mehr der Wicht zu spüren bekommt, dass man nichts von ihm hält, umso wichtiger nimmt er sich (vgl. Ehrgeiz, Frauenhaus, Launisch, Napoleon, Schwulität).

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