Am Ufer der Salzach lebt am Anfang des 13. Jahrhunderts eine junge Frau mit einer außergewöhnlichen Gabe: allein durch ihren Geschmackssinn versteht sie die Qualität von Salz zu unterscheiden. Doch die Gabe der Salzschmeckerin Magda ist nicht nur ein Segen. Der Kampf um das weiße Gold prägt die Menschen von Salzach, Saalach und Inn im Guten wie im Schlechten. Als Magda ihren Mann verliert, verändert sich ihr Leben dramatisch. Nun ist sie schutzlos einer von Männern dominierten Welt ausgeliefert. Sie wird zum Mittelpunkt eines Intrigenspiels, an dessen Ende sie – als Hexe gebrandmarkt – fliehen muss. Heimat- und rechtlos zieht sie durch das Berchtesgadener Land, missbraucht von den Männern, denen sie in die Hände fällt. Bis die Vogelfreie nur noch bei den Waldmenschen Unterschlupf finden kann. Dabei gibt es einen Menschen, der aus der Ferne über Magda wacht. Doch dem Erzbischof von Salzburg sind die Hände gebunden, denn sein skrupelloser Sekretär Hunold kennt dessen wahre Beziehung zu der Salzschmeckerin Magda.
Salz ist das wichtigste Gut zwischen Salzburg, Reichenhall, Laufen und Passau. Wertvoller als Gold, schrecken die Menschen für das Wissen um dessen beste Qualität selbst vor Mord nicht zurück. Dabei ist die Zeit eingestellt auf ein ganz anderes, neues Gefühl, das Frauen wie Männer gleichermaßen verwirrt – Liebe und Minnesang.
LESEPROBE
Wir schreiben das Jahr 1230 nach der Menschwerdung des Herrn
1.
Das so behäbig daliegende graue Riesentier, das jedenBesucher mit dem Burgtor und der schmalen Passagedahinter in seinen begehrlich geweiteten Schlund lockte, es machteihr Angst. Dabei hatte sie doch ihren Mann an ihrer Seite, als siedie Burg Gruttenstein betrat. Wie oft schon hatte er beruhigendauf sie eingesprochen: „Nur eine Burg, Magda, nichts sonst. Schongar kein Tier, das dich fressen will.“
Was hatte er ihr nicht alles an Erklärungen geboten. Er hattevon dem früheren Herzog Ludwig erzählt, der diese alte Burg zueiner starken Festung ausgebaut hatte, weil er die Begehrlichkeitder Nachbarn fürchtete. Es gab immer Streit um die Salzsole, diezu Füßen der Burg so reichlich aus dem Berg quoll. Zuletzt hatteer seine Frau mit dem Hinweis zu beschwichtigen versucht, derjetzt regierende bayerische Herzog habe sich mit dem Erzbischofvon Salzburg darauf geeinigt, Frieden zu halten.
„Der SalzburgerErzbischof überließ dem Bayernherzog die Stadt Reichenhallsamt der Saline. Dem Herzog gehören damit die ergiebigstenSalzquellen weit und breit, die in den Grutti direkt unter der Burgentspringen. Der Herzog beschützt und überwacht die Solesiedereiunterhalb seiner Burg und lebt gut von den Verträgen mit hartenBedingungen, die er den Eigentümern der Siedepfannen wie auchden Salzhändlern diktierte. Und damit alles ordentlich abläuft,lässt er meinen Freund, den Hausmeier Hanno, hier in der festenBurg wohnen.“
„Trotzdem, das einzig Schöne an dieser schrecklichen Feste istdie Sonnenuhr über dem Burgtor“, flüsterte Magda ihrem Mannzu, an dessen Arm sie hing. Sie wusste nicht, was sie erschreckte,und fand es selbst etwas albern, sich so ängstlich zu zeigen. Siekonnte ja nicht ahnen, dass diese Burg ihr weiteres Leben bestimmenwürde.
„Und auch die große Linde hier im Hof“, ergänzte er, „ist dienicht schön?“
„ Ja, die auch. Aber die dicken Mauern aus Felssteinen, die findeich bedrohlich. Alles so kahl und hart. Und dass da auf dem Dachder Pförtnerwohnung die Amsel sitzt und uns warnt mit ihremTschilpen, immer wieder dieses Tschilp, Tschilp, Tschilp. Das giltuns. Man sagt doch: Schwarzer Vogel bringt schwarze Tage. Oh,ich glaube, Jörg, wir sollten umkehren.“
„Nichts da“, tat der Laufener Jörg sie rigoros ab. Dabei nahm ersie fest an die Hand. „Reichenhall ist nicht Salzburg, hier herrschtnicht der geldgierige Erzbischof Eberhard mit seiner räuberischenrechten Hand, dem Kaplan Hunold.“
„Aber Jörg“, schrak Magda zusammen, „wie du über den hochwürdigenHerrn Erzbischof sprichst. Das gehört sich nicht.“
„Egal. Hauptsache, hier in Reichenhall herrscht er nicht. Hierhaben die Patrizier der Stadt das Sagen. Und der Herzog. Deshalbdroht uns hier keine Gefahr. Im Gegenteil. Hier hat Hanno, derHausmeier des Herzogs, alles im Auge. Und der ist mein Freund.Er weiß, mit mir kann er gute Geschäfte machen. Ich habe ihmnoch jede Fuhre ohne Verlust auf die Donau gebracht. Er hatVertrauen zu meiner Plätte, die sein Salz abholt. Und er weiß, dassich es nur auf die besten Kähne umlade, die es von Laufen dannweiterbringen. Sehr weit sogar, bis hinauf nach Buda und Pest.“„Ja, ja, ich weiß doch, wohin das Salz gebracht wird. Das ist esja nicht.“
„Doch, gerade das ist es. Je weiter weg das Salz transportiertwird, umso teurer kann es verkauft werden. Umso höher derGewinn. Der Fernhandel, das ist die Seele des Geschäfts. Deshalbmuss ich heute mit dem Hausmeier über eine Fuhre nach Wiensprechen. Auf dem neuen größeren Kahn, den ich jetzt habe.“
„Wie? Was sagst du da? Ist das Boot schon fertig?“
„Ja, gerade fertig geworden. Unsere Laufener Handwerker sindtüchtig und sehr schnell. Und jetzt muss der Kahn eingesetzt werden.Damit er das viele Geld wieder einbringt, das er gekostet hat.Jetzt fängt für uns ein ganz neues Leben an. Also ist nichts mitUmkehren.“
Ohnehin war es dafür zu spät. Die beiden wurden schon imHof von einem Boten abgeholt, der sie zu dem Bewohner derBurg, dem Hausmeier des Herzogs, führen sollte. Von dem wurdensie dann auch sehr freundlich empfangen. Er saß an seinem Tischmit zwei großen Stapeln Abrechnungen auf Schiefertäfelchen undfein geglätteten Pergamenten, mitten in einem hallengroßen Raummit niedrigem Gewölbe, das auf dicken Säulen ruhte. Die Wändewaren weiß verputzt und mit einigen Wandteppichen wohnlichergemacht. Ein buntes Nachmittagslicht fiel durch zwei Fenster mitvielen kleinen farbigen Glasscheiben in Bleirahmen herein.
Während die beiden Männer verhandelten, konnte Magdaberuhigt feststellen: Jörg ist hier ja wirklich so gut angesehen, wieer immer behauptet. Dass der Hausmeier Hanno, dieser so würdigauftretende Mann in der schönen langen Tunika mit kleinemPelzkragen, auch ihr freundliche Blicke zuwarf, und das viel öfterals nötig, nahm sie gelassen hin. Ich bin noch jung, gerade nochneunzehn, und ich bin schön mit meinen hellblauen Augen unddem hellen Haar, das sagen mir alle. Weil ich anders aussehe. Auchdas sagen mir diese begehrlichen Blicke der Männer überall. Unddas jeden Tag. Dieser Hausmeier des Bayernherzogs sieht ungewöhnlichgut aus, ja, zugegeben, das volle schwarze Haar passt zuseiner etwas dunkleren Haut. Aber das nützt dem Herrn nichts.Ich bin verheiratet. Und mein Mann, der Laufener Jörg, der ist derbeste Mann, den sich eine Frau nur wünschen kann.
2.
Wahrhaftig, mit dem neuen, größeren Frachtkahn fing ein ganzneues Leben an für die beiden Laufener Jörg und Magda. Jörgging auf große Fahrt bis hinauf ins ungarische Pest. „Mir fahr’nvon der Langen Bruck in Reichenhall bis Pest und wieder z’ruck“,jubelte er. Große Fahrt, ja, denn es dauerte Wochen, bis er mitseinen Leuten wieder nach Laufen zurückkam. Mussten sie, wennsie die vielen Salzsäcke abgeladen hatten, den beschwerlichen Wegdoch auch zurück wieder mit voller Ladung machen. Dann hattensie Getreide eingekauft und Bier und Federvieh, daneben warBranntwein und auch Talg für die Grubenlampen wichtig sowieeiniges an feinen Glaswaren. Allerlei Wertvolles, was sie mit nachhausebrachten, wo sie es teuer verkaufen konnten.
Oft mussten die Heimkehrer ihre Boote lange Strecken dieDonau hoch ziehen. Mit gemieteten Treidelpferden. Und vonPassau aus mussten sie die schweren Kähne dann auf dem Innund der Salzach weiter treideln. „Au, verdammt, der Weg ziehtsich“, stellten sie Abend für Abend fest, wenn sie irgendwo amUfer festgemacht hatten, weil es zu dunkel zum Weiterziehen war,und sie in einem Gasthaus für Flößer und Treidler noch schnelleinen Humpen Bier getrunken hatten, ehe sie hundemüde auf ihreStrohsäcke fielen.
Derweil war Magda daheim mit den flachen Hallplättenbeschäftigt, die Tag für Tag mit Salzsäcken beladen wurden. Genauwie auf dem großen Kahn wurden die Säcke von einer tonnenförmigaufgespannten Segeltuchplane vor dem Regen geschützt.Magda musste unter das Zeltdach kriechen, um die Säcke zählenzu können. Und auch mit den Flößen hatte Magda zu tun, aufdenen das Salz in Holzfässern von Reichenhall auf Saalach undSalzach nach Laufen transportiert wurde. Oder auch von Halleinauf der Salzach. Denn für alle Schiffer und Flößer hieß das ersteZiel Laufen. Dort wurde alles registriert und dann mit viel lautem„Pack-An“ und „Hau-Ruck“ abgeladen und auf größere Kähneumgeladen.
Jedesmal waren Jörg und seine Männer froh, wenn sie endlichwieder in Laufen angekommen waren. Das kleine StädtchenLaufen an der Salzach war der Mittelpunkt ihrer Welt. KeineFrage, gab es doch keinen anderen Ort, der an einer ähnlich schönenFlussbiegung lag. Die Salzach bog sich zu einer Schleife, diedas dazwischen liegende Land beinahe abschnürte und zur Inselmachte. Und auf dieser Landzunge lebten Jörg und Magda. In daskleine Haus, das Jörg von seinen Eltern geschenkt worden war,hatte er sie eines Abends nach der Arbeit mitzukommen gebeten.Einfach so. Auf seiner harten Bettstatt mit dem Strohsack hatte ersie dann genommen. Bald darauf wurde geheiratet.
Das kleine Haus war nur wenige Schritte vom Ufer der Salzachentfernt und gerade groß genug für ein Paar. Magda kümmertesich mit Eifer darum, aus dem Häuschen ein gemütliches Heimzu machen. Für Jörgs Geschmack ein viel zu putziges Heim. KeinStuhl ohne ein dickes Kissen, dessen Umhüllung sie selbst bestickthatte. Das galt auch für das breite Kissen auf der Wäschetruhe.Und das Bettzeug auf den Strohsäcken war immer frisch aufgezogen,wenn Jörg heimkam. Dabei war Magdas eigentliches Reichdie kleine Küche, in der sie so gern werkelte. Sie hatte den Ehrgeiz,ihren Mann immer wieder mit einem andersartigen Essen zu überraschen.Dazu verhalf ihr das Gärtchen, das sie hinterm Haushatte, wie auch, dass sie die Bauern kannte, die das Gemüse mitdem Boot in die Städte Burghausen und Passau brachten. Wennsie in Laufen umluden, war Magda da und kaufte ihnen ein wenigvom Besten ab.
„Das ist gerade gut genug für meinen Jörg“, sagte sie dann gern.Und wenn ihr entgegnet wurde: „Aber das ist doch viel zu teuer fürEuch“, antwortete sie: „Mein Jörg verdient das, weil er so fleißig ist.“Der gute Kontakt mit den Händlern auf der Salzach kam vonden gefährlichen Untiefen im Fluss bei Laufen, die jeden Schifferzwangen, seine Ladung an Land zu bringen, um sie hinter denHindernissen dann auf größeren Booten weitertransportieren zukönnen. Von den Laufen genannten Felsen in der Fahrrinne, diesentückischen Untiefen im Fluss, hatte der Ort seinen Namenbekommen – und seinen Wohlstand.
Hier in Laufen waren sie beide aufgewachsen, Magda undJörg. Nachbarskinder waren sie. Jörg war der jüngste Sohn einesselbständigen Schiffsführers, kam also aus einer Familie, in der dasBrot nie zu knapp gewesen war. Seine beiden älteren Brüder warenmehr der Landwirtschaft zugetan und ins Oberbayerische gezogen.Magda war zehn Jahre jünger als Jörg und kam aus recht ärmlichenVerhältnissen. Der Vater war ein Flickschuster. Die Mutterwar meist kränklich. Deshalb hatte Magda keine Geschwister. AlsKinder hatten Magda und Jörg nicht miteinander gespielt. Dafürwar der Altersunterschied zu groß. Jörg war zu stolz gewesen,mit kleinen Mädchen zu spielen. Und Magda hatte nicht vielfreie Zeit zum Spielen. Wenn sie einmal nicht im Haushalt mitanpacken musste, dann stand sie auf dem Platz herum, auf demdie Salzladungen abgestellt wurden, um auf die größeren Schiffegebracht zu werden. Sie sah dem eifrigen Treiben der Männerzu und war immer gleich da, wo ein Sack aufgeplatzt war. Dannschnupperte und leckte das Mädchen an dem Salz, und die Männerhatten ihren Spaß daran.
Doch als Magda sich zu einer recht ungewöhnlichen Schönheitentwickelt hatte, wohlgerundet und mit hellblauen Augen undsonnengelbem Haar, war Jörg gleich zur Stelle. Er, der schon einreifer Mann war, groß und von kräftiger Statur, gefiel sich in derRolle des Beschützers. So waren sie sich näher gekommen. Undnatürlich auch durch die gemeinsame Arbeit. Denn beide hattenim Salzhandel eine Beschäftigung gefunden. Zumindest für Magdawar das ungewöhnlich, weil ihr Vater, der Flickschuster, nichts mitSalz zu tun hatte und für die Herren des Salzes ein Nichts war.Aber so, wie Magda am Salz hing, und so gut, wie sie die Salzsortenunterscheiden konnte, das hatte den Lademeister aufmerksamwerden lassen. Die Kleine kann ich brauchen, sagte er sich. Undschon bald hatten beide, Jörg und Magda, bei dem unvermeidlichenUmladen von den kleinen Kähnen und den Flößen auf diegrößeren Kähne eine Aufgabe gefunden. Er beim Säckeschleppen,sie beim eiligen Notieren der Mengen und der Zielorte auf dieSchiefertafeln, die sie dann beim Lademeister des Städtchens abzuliefernhatte. Das eine wie das andere eine schöne Arbeit, weil siedie beiden zusammengebracht hatte.
Dann hatte Jörg das Boot seines alten und kranken Vatersübernommen, der sich zur Ruhe setzte. Dadurch war Jörg oftviele Tage lang unterwegs. Gern dachten die beiden an die schöneZeit zurück, als sie noch gemeinsam beim Umladen geschwitzthatten. Denn obwohl sie so ordentlich ihre Arbeit taten, so eifrigund zuverlässig, dass sie nie einen Tadel hörten, hatten sich dochihre Blicke allmählich ineinander verhakt. Und irgendwann hatteJörg der Magda einen Kuss gegeben, ihren ersten richtigen Kuss.Hinter Salzsäcken versteckt, die auf Salzfässer gehievt waren, weilauf dem Stapelfeld der Platz knapp wurde. Der starke Jörg und diefleißige Magda für einen schönen Moment versteckt. Jörg hatteSalz geschmeckt bei diesem Kuss, das hatte ihm gefallen. Weil eszeigte, dass sie die Salzlieferungen abschmeckte. Donnerwetter,hatte er sich gesagt, das ist die Frau für mich. Das hatte er ihr spätergestanden, lange nach diesem Tag mit dichtem Schneetreiben,das wusste Magda noch. Als ob der Himmel uns liebevoll unter seinemschönsten Schleier verbergen wollte, als er mich in die Armegenommen hatte, einfach so, ohne was zu sagen – über der Arbeit.Wie ich diesen Kuss genossen habe. Das zarte Drängen der starkenArme, die mich umfassten, und wie sich dann unsere Lippenpaaregefunden hatten, mit sehnsüchtigem Druck.
Das war ganz was anderes als der allererste Kuss, den sie voneinem Mann bekommen hatte, drei Jahre zuvor. Das war Magdabei dem Kuss im Schneetreiben hinter den Salzsäcken sofort eingefallen,dabei hatte sie sich so bemüht, den allerersten Kuss fürimmer und alle Zeiten zu vergessen, so widerlich war er. Auchdeshalb hatte sie ihn keinem Menschen gestanden, nicht einmalJörg. Und sie würde es ihm auch nicht sagen, wenn er eines Tagesihr Mann wäre, das hatte sie sich fest vorgenommen. Der allerersteKuss war einfach unsagbar peinlich und scheußlich gewesen.War der erste Mann, der sie geküsst hatte, doch der Sekretär desErzbischofs von Salzburg gewesen. Alle nannten ihn nur KaplanHunold und hatten Angst vor ihm. Er war der starke Arm des allmächtigenErzbischofs, der über die Saline Hallein an der Salzachherrschte. Damit war er der mächtige Konkurrent der Salzsiedervon Reichenhall. Kaplan Hunold hatte Salzplätten begleitet, dievon Hallein nach Laufen kamen. Dort, auf dem Stapelplatz direktam Strand, hatte Magda den Kaplan Hunold das erste Mal gesehen.Ein untersetzter, etwas dicklicher Mann von etwa fünfzigJahren mit einem Rabengesicht. Er hatte Magda gleich nicht gefallen.Doch sie konnte ihm nicht aus dem Weg gehen. Sie musstedie Markierungen von den Säcken ablesen und auf die Schiefertafelin ihrer Hand schreiben. Der Mann brüllte seine Befehle über denStapelplatz, als wäre er der Herr der Welt. Und plötzlich stand erneben ihr. Er wandte sich zu ihr um, riss ihr einfach mit beidenHänden den Kopf herum und küsste sie wild auf den Mund – derschreien wollte, aber nicht konnte. Viel zu lange küsste er sie, undso fest, dass sie glaubte zu ersticken. Mit der einen Hand drückteer ihr Gesicht an seins, mit der anderen Hand griff er ihr an denHintern. Als er sie dann endlich losließ, sie sich angewidert denMund abwischte und ihn voller Hass anzischte: „Schweinskerl!“,da gab er ihr mit weitem Ausholen eine Ohrfeige, dass ihr derKopf herumflog und sie auf den Boden stürzte. In das zertrampelteund schlammverschmierte Gras. Wie sie danach ausgesehen hatte,verdreckt und verheult, und trotzdem durfte sie sich nicht einfachnachhause schleichen. Der Sekretär des Erzbischofs befahl ihr ingrobem Ton weiterzuarbeiten. Das alles hatten einige von denFlößern aus Hallein gesehen, und die hatten gelacht und sich aufdie Schenkel geschlagen vor Vergnügen. Auch deshalb werde ichihm das nie vergessen, hatte Magda sich vorgenommen.
Dr. Christoph Werner, Ainring 14. Februar 2018 schreibt:In dem Buch “Die Salzhexe” schildert Laufenberg detailliert und einfühlsam die vom Schicksal geprägte Lebensreise einer jungen Frau. Die Last einer großen Begabung tragend, kämpft sie sich mit Hilfe ihres frechen Mundwerks mutig bis zum überraschenden Ende durch.
Alfred Pölzl, Breitenfurt/Niederösterreich 10.2. 2018 schreibt:Ich habe das Buch “Die Salzhexe” – gerade als Bewohner der Region Laufen und Bad Reichenhall – mit großer Begeisterung gelesen und meinen Schlaraffenbrüdern als Geschenk für ihre Burgfrauen empfohlen. Gut gemacht! Unterhaltsame, lehrreiche Lektüre!
Erika Neumann, Dossenheim 14. Juli 2017 schreibt:Der Roman “Die Salzhexe” ist so stark, dass man sich überwinden muss, mal eine Pause einzulegen.
Reiner Wilde, Hohen-Sülzen 17. Februar 2016 schreibt:Der Roman “Die Salzhexe” war für mich die ideale Reiselektüre. So einfühlsam wie darin alles geschildert ist, da konnte ich direkt sehen, wie die Menschen im 13. Jahrhundert gelebt und gearbeitet haben. Und ich konnte, ja musste mitfühlen, wie die junge Frau, die mit dem besonderen Salzgeschmack gesegnet oder geschlagen war, gelebt und gelitten hat. Ein wunderschönes Buch, ein Erlebnis!
Thomas Deuschle, Reutlingen 9. Februar 2016 schreibt:Und ob mir „Die Salzhexe“ gefallen hat. Genau wie schon etliche andere Laufenberg-Bücher.
Jürgen Thul, Neuhofen/Rheinland-Pfalz 5. Januar 2016 schreibt:Sie hat mich und meine Frau gefesselt, “Die Salzhexe”. Danke dafür, lieber Schreibkollege Walter!
Rainer Striegnitz, Ludwigshafen am Rhein, 26. 12. 2015 schreibt:Mir gefällt auch “Die Salzhexe” sehr gut, und den Roman “Axel Andexer” lese ich alle 5 Jahre wieder.
Rainer Striegnitz, Ludwigshafen 2. Dezember 2015 schreibt:Ich habe mir das Buch „Die Salzhexe“ mit Genuss einverleibt. Es ist einfach eine Klasse für sich. Drum sende ich diesen Leserbrief: Typisch Walter Laufenberg – „Die Salzhexe“. Wieder hat es Walter Laufenberg geschafft, ein Buch zu schreiben, das in der Genauigkeit der geschichtlichen Abläufe selbst die Geschichte übertrifft. Mit verstecktem Humor, stoischem Ernst und den gesellschaftlichen Darstellungen seiner Zeit, ist ein Buch entstanden, welches sich auf historische Tatsachen bezieht. Das, was die Geschichte nicht hergab, hat Walter Laufenberg in wohlformulierten Worten ergänzt. Es macht einfach Spaß, diesen Roman zu lesen. Walter Laufenberg hat mit seinem Buch m. E. sehr viel für die „geschichtliche Beziehung“ zwischen Deutschland und Österreich getan, indem er sie einfach aufschrieb. Ich hoffe, dass viele österreichische Freunde es ebenso sehen, denn das Salz ist die Würze des Lebens.
Barbara Hansen, Heidelberg 9. Mai 2015 schreibt:Bin in dem Roman “Die Salzhexe” fast schon am Schluss. Im Moment bei den Waldmenschen. Toll. Bin gespannt, wie sie da rauskommt.
Elfi Weber, Heiligkreuzsteinach 7. Mai 2015 schreibt:So umfangreich der historische Roman “Die Salzhexe” ist, ich musste ihn doch in einem Zug lesen. Gefesselt von der intensiven Art, wie der Autor erzählt, und von dem Schicksal der Frau, die anders war, weil sie von einer Ausländerin abstammte, was man heute Migrationshintergrund nennt.
Das neue Buch “Die Salzhexe” ist wieder so toll geschrieben, dass ich nicht aufhören konnte, es ganz zu lesen, und dass ich es gleich zu meinem Lieblingsbuch erklären möchte. Dabei haben mir die anderen Laufenberg-Bücher, die ich gelesen haben, nicht weniger gut gefallen. Vor allem, weil man mit diesen Büchern nicht nur bestens unterhalten wird, man lernt auch eine ganze Menge Neues daraus. Und darauf lege ich Wert. Dass die geschilderte Salzschmeckerin so Schlimmes von den Männern erlitten hat, das war vermutlich im 13. Jahrhundert in unseren Breiten noch so, wie es heute ja Frauen ergeht in Indien oder Afghanistan, wie man aus der Presse immer wieder erfährt.
Foto: Dieter Neumann, Dossenheim