Isolation

Die erzwungene I. ist die hässliche Schwester der gewollten I., die sich gern Splendid I. nennt. Das Alleinsein, das die schöne Schwester sich schafft, lässt sich genießen und nutzen als der ideale Nährboden für Kunst und Erkenntnis. Das Alleinsein der hässlichen Schwester wird als die neben den Körperstrafen härteste Strafe eingesetzt, weil sie zuverlässig das Wesen des Menschen, der ein Zoon Politikon ist, trifft. Pech für die Strafherren: Wie stark der Bestrafte mit der I. getroffen wird, ist völlig abhängig von seiner Mentalität und seiner Geschicklichkeit, die erzwungene I. durch das Bewusstsein auszuhebeln und als Chance zu nutzen. Der Dichter Alexander Puschkin hat im Jahr 1830 wegen einer verheerenden Cholera-Pandemie drei Monate in Quarantäne verbringen müssen, die er hinterher als die glücklichste Zeit seines Lebens bezeichnet haben soll, weil sie eine so fruchtbare Zeit war. Den Schlüssel für den Buchstabendreher von furchtbar zu fruchtbar findet man übrigens im Kopf (vgl. Bewusstsein, Gedankenfreiheit, Isolationsfolter, Isolierung, Kulturentwicklung).

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