Xenophilie

Das aus dem Altgriechischen kommende Wort X. bezeichnet eine Vorliebe für Fremde. Was ja grundsätzlich etwas Gutes ist. Doch kann man die Fremdenfreundlichkeit auch übertreiben. Darin sind die Deutschen besonders groß. In Deutschland kann jeder Sänger ein Lied davon singen, jeder Schauspieler ärgert sich über dieses Spielchen, jeder Maler kann es in grellen Farben ausmalen, jeder Architekt es uns vor Augen führen, jeder Komponist könnte ein Musical daraus machen, jeder Schriftsteller ein Buch schreiben darüber, dass in Deutschland ausländische Künstler stets mehr gelten als deutsche. Aber auch jenseits der Kunst, im Alltag sowie in der Politik, zeigt sich die deutsche X., denn jeder Fremde wird auf der Straße gleich mit englischen oder französischen Sprachbrocken bedient, wenn er nach dem Weg fragt, und die deutschen Politiker zeigen sich gern oberkellnerhaft dienstbeflissen, indem sie ihre Muttersprache zugunsten einer Fremdsprache verleugnen. Damit die Deutschen diese für Fremde so wunderliche wie angenehme Eigenart nur ja nicht eines Tages durchschauen und sich abgewöhnen, wird ihnen vom Ausland immer wieder eingeredet, sie seien fremdenfeindlich (vgl. Xenophobie, Sprache).

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