Es ist uns heute selbstverständlich, dass das V. etwas Negatives ist. Das gilt vor allem für die Schuld, die Völker mit Krieg und Verfolgung auf sich geladen haben. Daraus stammt die öffentlich geforderte und geförderte Erinnerungskultur, auf die man stolz ist. So berechtigt das ist, wird dabei doch übersehen, dass es im krassen Gegensatz dazu in unserer westlichen Kultur auch eine Tradition gibt, die das V. und Vergeben als den Königsweg zu Frieden und Wohlstand empfiehlt. So schon um 700 v. d. Zeitenwende, als der Göttervater Zeus beim Stoppen der Schlächterei am Ende der „Odyssee“, verspricht, „dem Volk die Ermordung der Söhne und Brüder aus dem Gedächtnis zu tilgen“. Noch direkter am Ende des Dreißigjährigen Krieges der Westfälische Frieden von 1648, der „ewige Vergessenheit und Amnestie für alle schuldbehafteten Kriegshandlungen“ vorschrieb (vgl. Erinnerungskultur, Holocaust, Nordirlandkonflikt, Rassismus).
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