Einerseits: Unter S. läuft alles Tätigwerden, das nicht Arbeit und nicht Spiel ist. In Maßen ist es gesund und interessiert kein Schwein – außer die Krankenversicherungen. Im Übermaß ist es zwar mehr schädlich als gesund, dafür jedoch lukrativ. Aber nichts gegen S., denn hätten wir den S. nicht, über was könnten die Medien dann noch jubeln, wo sie doch in der gesamten übrigen Berichterstattung festgelegt sind auf das Gesetz der Journaille: Eine schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht, eine gute Nachricht ist keine Nachricht.
Andererseits: Der S. ist eine förderungswürdige individuelle Angelegenheit, daneben aber auch ein volkswirtschaftlich wichtiger Faktor und ein gefährliches Politikum. Feiert der S. doch den Nationalismus bei allen internationalen Wettbewerben, in denen die Sportler ihre Landesfarben tragen. Was damit gerechtfertigt wird, dass der nach festen Regeln ablaufende sportliche Wettkampf zwischen den Ländern das nationale Bedürfnis der Menschen befriedige und Kriege überflüssig mache. Klingt gut. Doch entstehen Kriege niemals aus Nationalismus, sondern aus konkreten Raum- und Wirtschaftsinteressen von Machthabern, die es verstehen, in ihren Völkern nationale Bedürfnisse zu wecken und für ihre Zwecke zu instrumentalisieren (vgl. Doping, Flitzer, Geld, Heroen, Nationalismus, Showgeschäft).
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