Selfpublishing

S. ist das aktuelle Kultur-Stichwort mit positivem Image. Es hat die abgewerteten Begriffe Eigenverlag und Privatdruck abgelöst und ruiniert das Geschäft der Druckkostenzuschussverlage. Und das mit Recht. Wirkte es doch bisher wie ein Fallbeil, dass Bücher nur von gewinnorientierten Privatunternehmen gemacht und vertrieben wurden. Denn für die war fast immer ausschlaggebend, ob ein Buch bei einem Massenpublikum ankommt. Und da kommen natürlich die belanglosesten, kitschigsten oder aufregendsten Bücher am besten an, nicht aber die Bücher, die wirklich was zu sagen haben. Dieses Problem hatte anfangs auch das Fernsehen erkannt. Ich war dabei, als im Westdeutschen Rundfunk Köln das 3. Fernsehprogramm eingeführt wurde. Das war 1965. Auf einmal war das Kriterium nicht mehr das Ankommen bei der Masse, sondern der wichtige Inhalt. Eine kleine Kulturrevolution. Hat sich allerdings bald wieder gelegt (vgl. Fernsehen, Krimi, Kultur).

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