Online

O. heißt angeleint. Denn wenn fast alles nur noch o. möglich ist, wird von jedem einzelnen festgehalten, wo er sich wann aufhält, was er isst und trinkt, welche Bücher und Zeitschriften er liest, wie viel und wofür er Geld ausgibt und mit wem er Kontakt hat. Da hilft ihm auch die strengste Zurückhaltung bei Meinungsäußerungen nichts, er ist schon fest an der Leine. Noch sind es mehrere Hände, nämlich Konzerne und Staatsapparate, die sich um die Leine reißen. Und wir können immer noch bellen, aber uns das Herrchen aussuchen oder ihm entlaufen, das können wir längst nicht mehr. Die Einschränkungen, die in autoritär geführten Staaten dem Internet aufgezwungen werden, sind nicht nur schmerzhafte Verluste anderer an Freiheit, sie zeigen auch schon, wer uns in Zukunft an der Leine führen wird (vgl. Bequemlichkeit, Digitalisierungswahn, Freiheit, Huxley).

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