Namenstag

Die alte Sitte, seinen N. zu feiern, d. h. den Tag, an dem der Vorname im Heiligenkalender steht, ist trotz der eifrigen Mund-zu-Mund-Beatmung durch den Blumenhandel gestorben. Jahrhundertelang durften die Protestanten den Geburtstag feiern, die Katholiken aber mussten statt dessen den N. feiern. Die Leute sollten an den Heiligen denken, dessen Namen sie tragen, nicht an sich. Und sollten sich ihn zum Vorbild nehmen. Damit waren sie überfordert. So wechselten die Katholiken einfach zu der protestantischen Sitte über, den Geburtstag zu feiern. Dabei hatten die katholischen Theologen den N. schon zum Geburtstag umfunktioniert. Sie propagierten diesen Tag, an dem der Heilige gestorben war, als den Tag, an dem er für den Himmel geboren wurde (vgl. Geburtstag, Ich, Volksverdummung).

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