Metapher

Eine Sprachfigur, die auch als verkürzter Vergleich bezeichnet wird. Um abstrakte Phänomene greifbar werden zu lassen, sind wir auf den Umweg über konkrete Erfahrungen angewiesen. Für Journalisten sind M.n das tägliche Brot. Je mehr in einem Artikel verwendet werden, um so besser. Bloß abgegriffene Klischees und ein Horror sind sie dagegen für Dichter, weil die sich der Weiterentwicklung der Sprache verschrieben haben (Dass beide Arten von Schreibern trotzdem in einer einzigen Gewerkschaft organisiert sind, beruht auf peinlicher Gedankenlosigkeit). Durch neugeschaffene M.n wird ein Text reizvoll, jedoch unverständlich für Leser, denen der Bildungshintergrund fehlt, aus dem die Vergleiche bezogen wurden. Weshalb Journalisten solche Experimente vermeiden, Dichter dagegen stellen sich damit manchmal selbst ein Bein, indem sie ihren Erfolg vereiteln. Ist es doch nahezu unmöglich, Dichtung als Kunstwerke für jedermann zu schaffen (vgl. Sprache).

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