In der DDR, diesem deutsch-perfekten Großexperiment eines landesweiten Gefängnisses, es möge ruhen in Frieden, kriegte alles, was etwas Besonderes sein sollte, die Vorsilbe Inter verpasst, beispielsweise Interhotel und Intershop. Weil Inter wie international klang, also wie der absolute Gegensatz zur engen DDR-Wirklichkeit. Jetzt haben wir im wiedervereinten Deutschland den Zusatz Inter in dem Begriff I. ganz anders neu entdeckt: Alles andere als männlich und weiblich. Während sich bisher männlich als der Gegensatz von weiblich definierte und weiblich als der Gegensatz von männlich, gibt es jetzt mit I. ein drittes Geschlecht, das sich nicht sächlich nennt, weil das Neutrum nur in der Grammatik als drittes Geschlecht existiert. Wer will sich schon als sächlich oder als Neutrum bezeichnen lassen. Nun bietet sich an, die Unterscheidung von Menschen nach Geschlecht generell abzuschaffen. Ist uns bei Zug- und Flugzeugtoiletten ja längst selbstverständlich (vgl. Geschlecht, Gleichberechtigung, Mensch, Unisex).
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