Inquit-Formel

Ein zwar unscheinbares, aber doch wichtiges Werkzeug des Schriftstellers, das die Beziehung einer Aussage zu der Person herstellt, die die Aussage macht. Die Bezeichnung kommt von dem Lateinischen inquit = er, sie, es sagt. Bei der direkten Rede ist diese Formel meistens unverzichtbar, bei der indirekten Rede kann sie weggelassen werden, bei der erlebten Rede und im inneren Monolog lässt man sie fast immer weg. Gleich, ob die I.-F. am Anfang oder am Ende einer Aussage steht oder diese unterbricht, und gleich, ob man sie wortreich variiert (meinte er, hielt er dagegen, macht er sich über sie lustig) oder absichtsvoll stur wiederholt (mahnt die Mutter, mahnt die Mutter, mahnt die Mutter), diese Formel ist das wohl am meisten unterschätzte Gestaltungsmittel des Autors. Was genauso blamabel ist wie ihr übertriebener Einsatz (vgl. Kreativität, Werbetexter).

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