Gut

Einerseits: Das Gute ist ein so dummes Vorurteil wie das Böse. Es gibt das eine wie das andere nicht, weder personifiziert noch als Qualität unseres Handelns. Denn wie eine Handlung sich auf die Mitmenschen auswirkt, das lässt sie für die einen als gut und gleichzeitig für die anderen als böse erscheinen, womit sich diese Kategorien als untaugliche Kriterien unseres Handelns erweisen. Andererseits: Dass Güter nicht die Steigerung von G. meint, sondern bloß die Mehrzahl, und eigentlich überflüssig ist, weil es doch schon die Pluralform Gute gibt, die das Gegenteil von Böse oder Schlechte meint, das ist ein Effekt der Trense, die wir im Maul tragen. Wir leben immer am straffen Zügel der Altvorderen. So müssen wir die Zukunft schaffen (vgl. Böse, Dummheit).

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