Gewissenlos

Als die Israelis ihrem im Jahre 1948 gegründeten Staat Israel voller Stolz die Amtssprache Neuhebräisch verpassten, mussten sie feststellen, dass viele inzwischen unverzichtbare Begriffe fehlten, weil es sie im Hebräisch des Tanach, in etwa dem Alten Testament der christlichen Bibel entsprechend, noch nicht gegeben hatte. Das war eine Herausforderung bei dem Bemühen, eine uralte Sakralsprache wieder zu einer lebenden Sprache zu machen. Beispielsweise fehlte das Wort Gewissen im Hebräisch des Tanach und der Bibel. Daraufhin hat der Journalist Isaak Perlman, der sich später Eliezer Ben-Jehuda nannte, für das Ivrit, sein großes Wörterbuch des modernen Hebräisch, schnell ein Gewissen gebastelt. Es hieß nun mazpun, analog zu mazpen, dem ebenfalls neuen Wort für Kompass. Inhaltlich ja ähnliche Phänomene, wenn diese platte Betonung der Verwandtschaft auch etwas peinlich wirkt (vgl. Gewissen, Grundbedürfnisse).

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