Laufenbergs Läster-Lexikon
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Archiv der Kategorie: D
Demokratie
Als D. (Volksherrschaft) bezeichnet man eine Regierungsform, in der das Volk durch gelegentliche Wahlen, Volksbegehren oder Volksabstimmungen ein Quentchen Einfluss auf die Regierenden ausüben kann. Was offenbar zu wenig ist. Denn Parteienverdrossenheit und Wahlboykott wachsen. Außer in den Ländern, in denen eine Wahlpflicht besteht, wie z. B. in Belgien und Griechenland, ist mittlerweile der Block der Nichtwähler überall die stärkste “Partei”. Verständlich, da die eigentlichen Machtträger in einem modernen Staat nicht die Regierenden und schon gar nicht die Parlamente oder das Volk sind, sondern die Banken, Großunternehmen, Medien, Kirchen und Verbände, deren Führer sämtlich nicht demokratisch legitimiert sind. Der Begriff D. ist zum Feigenblatt verkommen, aber gerade deshalb, wenn man ordentlich aussehen will, unverzichtbar (vgl. Demokratieschwund, Lobbyismus, Parteien, Populist, Protest, Volksverdummung, Wahlen).
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Demokratieschwund
Nicht nur die Wahl Trumps zum US-Präsidenten und das Brexit-Debakel zeigen: Es reicht nicht mehr, demokratische Institutionen wie Parlament und Wahlrecht zu garantieren, weil man das Wahlvolk nicht schützen kann vor absichtlicher Irreführung durch Falschmeldungen, die von der Journaille und den sozialen Medien nur zu gern aufgegriffen und weiter verbreitet werden (vgl. Demokratie, Journaille, Wahrheit).
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Demut
Eine Äußerung oder Haltung, die unterwürfig oder als ein Rückzug auftritt, oft aus Angst, meist aber angeblich aus Einsicht, Bescheidenheit oder Hochachtung, vor allem vor Göttlichem. Bei Könnern ist D. bloß eine andere Art, das angestrebte Ziel weiter zu verfolgen, nur jetzt auf eine geschicktere, weil scheinbar honorigere Weise (vgl. Domestikentugenden, Grundstreben, Ich-Instinkt).
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Denken
Immer noch das Abenteuer par excellence. Wer denkt, der Computer nehme ihm das Denken ab, hat falsch gedacht (vgl. Alternativdenken, Gedanke, Gefühle, Hohlkopf, Lebenskunst, Luxus).
Denkmal
Ein D. soll dazu dienen, einen großen Menschen oder ein großes Ereignis in Erinnerung zu halten (Ehrenmal oder Mahnmal). Ob es sich dabei tatsächlich um Größe handelte, spielt keine Rolle, ausschlaggebend ist allein die Meinung der Leute, die das D. aufstellen lassen. Gelegentlich erzeugt man Größe auch erst mit dem D. (z. B. mit dem Bomber-Harris-Denkmal in London). Damit das D., seinem Aufforderungscharakter “Denk mal!” entsprechend, auch späteren Generationen noch was zu sagen hat, muss es einem Gedanken Ausdruck geben, der weit über das Augenblicksbewusstsein hinausreicht. Das kann nur durch Generalisierung erreicht werden. So wird im Idealfall mit Gefallenen-Mahnmalen der Krieg allgemein angeprangert
und mit Holokaust-Gedenkstätten jeder Rassenwahn
(vgl. Menschlichkeit, Geschichte).
Depressiv
Früher sagte man: Dieser Mensch ist traurig, weil ihn was bedrückt. Die Psychobastler haben daraus die persönliche Eigenschaft depressiv gemacht. Der Unterschied ist: während man sich früher darum kümmerte, das zu ändern, was den Menschen bedrückte, drückt man ihm heute den Stempel des Kranken auf und manipuliert mit der chemischen Keule an seinem Allgemeinbefinden herum (vgl. Fachidiot, Modetorheiten).
Designerkleidung
D. hat für den modernen Massenmenschen eine solche Bedeutung erlangt, dass die immer noch unterschiedlichen Köpfe über der von jedermann getragenen Markenware störend wirken. Vielleicht sind Stahlhelme und Gasmasken das, was uns mal wieder nottut (vgl. Hohlkopf, Persönlichkeit).
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Deutsch
Die deutsche Sprache ins Grundgesetz! Diese Forderung wird immer lauter. Berechtigt in einer Gesellschaft, in der heute jeder Simpel mit englischen Sprachbrocken im Mund herumstolziert wie der Dackel, der seinem Herrchen die Morgenzeitung im Maul heim trägt. Ist die Sprache doch viel mehr als nur ein Kommunikationsmittel, nämlich das einzigartige Ergebnis der Geschichte und aller Kulturleistungen eines Volkes, wie sich an unzähligen eigenartigen Ausdrücken und Wendungen zeigen lässt. Also meinetwegen rein damit ins Grundgesetz – zu unserem Eingemachten, aber vor allem wieder dem Volk ins Maul! (vgl. Sprache).
Deutsche Mark
Die Währung, die Deutschland in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer der führenden Wirtschaftsmächte werden ließ, weil ihre Hüterin, die Deutsche Bundesbank, per Verfassung gegen jeden Einfluß der Politiker geschützt war. Mit der Einführung des Euro haben die europäischen Regierungen sich eine Währung geschaffen, die sie willkürlich manipulieren können, weil die Europäische Zentralbank nicht in gleicher Weise gegen Eingriffe der geldgierigen Politiker abgesichert ist. So wurde der wirtschaftliche Abstieg von Euroland eingeläutet. Die Hüter der anderen europäischen Währungen, vor allem des Britischen Pfunds und des Schweizer Franken, können das nur hohnlachend beobachten (vgl. Euro, Politiker, Schadenfreude).
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Deutscher
Ein D. , das ist ein gelernter Untertan mit einem Hang zum Grübeln und ohne jedes Selbstbewusstsein, im übrigen dankbar für jede Handvoll Asche, die er sich nicht selbst aufs Haupt streuen muss (vgl. Deutscher Michel, Engländer, Schwede, Sprache, Toleranzmeister, Nationalcharakter, Verallgemeinerung, Xenophilie).