Das sagt der Autor zu seinem Buch:
Mit diesem abenteuerlichen Künstler- und Liebesroman wird ein urmenschliches Phänomen in den Fokus genommen: unsere Selbstverliebtheit. Die tobt sich heute ja unübersehbar in der allgemeinen Selfie-Begeisterung aus.
Ich belasse es aber nicht einfach bei Spott über diese Marotte. Vielmehr lasse ich in diesem Rokoko-Roman einen der Urväter der Selfie-Mode wiederaufleben, nämlich den deutschen Miniaturporträtisten Freiherr Christoph Adam Carl von Imhoff. Der Mann, der mit Lupe und Einhaarpinsel Gesichter festgehalten hat, für Medaillons und Amulette, Ringe und Tabakdosen. Ein Künstlerleben, dargestellt anhand von dessen Tagebuchnotizen und Briefen. Also alles authentisch. Imhoff ist für uns bisher der große Unbekannte in Goethes Freundeskreis. Dabei war er ein bewundernswerter Selfmademan, in London sogar zum Maler der Königin aufgestiegen und dann in der britischen Kolonie Indien so geschickt, dass er in wenigen Jahren zum stinkreichen Krösus wurde. Wofür er allerdings seine schöne junge Frau eintauschen musste.
Heimgekehrt mit allen Taschen voller Geld, hat er sich dann in Mörlach nahe Nürnberg das Schloss seiner Wünsche gebaut, in dem er seine zweite Frau geheiratet hat ̶ und unglücklich wurde. Das Schloss steht noch prächtig da, doch fehlte bisher der Schlossherr, der sich im Schlosspark als Statue hatte verewigen wollen. Diese Romanbiografie, die auch ein echtes Stück Kolonialgeschichte ist, ersetzt mit der spannenden Schilderung eines höchst abenteuerlichen Künstlerlebens bei hemmungsloser Verschwendungssucht jede in Stein gemeißelte Großartigkeit Imhoffs.
Ruprecht Frieling aka Prinz Rupi, Berlin 16. Dezember 2023 in www.literaturzeitschrift.de schreibt:
Doris Gsell-Urbanek, Triesen/Liechtenstein, 21. 12. 2023 schreibt:Ein Porträt verewige, und der Porträtist sei der geborene Verteidiger des Lebens gegen den Tod, schreibt von Imhoffs Biograf Walter Laufenberg. Zumal sei der in einem Bild Festgehaltene weniger gestorben als in jedem weiteren Augenblick seines Lebens, das doch nur ein allmähliches Absterben sei. (...)
Der auch durch die Online-Zeitschrift NETzine bekannte Autor Walter Laufenberg modelliert in seinem 345 Seiten starken Werk das Portrait einer Persönlichkeit, die in der Kindheit und Jugend den Ansprüchen des Vaters keineswegs genügte, und lebenslang versucht, der Familie zu beweisen, was er für ein toller und erfolgreicher Künstler sei. Dabei spielt Geld die Hauptrolle. Diese nahezu krankhafte Konzentration auf die Erfüllung des angeblichen Vermächtnisses seines Herrn Papa beflügelt seinen Narzissmus. Hier liegt Laufenbergs Ansatz für den Buchtitel: Die romanhafte Interpretation einer Künstlerpersönlichkeit, die ihr höchstes Glück darin findet, andere in ihrem eigenen Narzissmus zu bestärken, indem er sie porträtiert. In seinem Tagebuch notiert Carl von Imhoff, er wolle probieren, rechtschaffen reich zu werden, »damit ich nach meinem Tod nicht bald vergessen werde«. (...)
»Narziss und das Glück im Bild« von Walter Laufenberg ist eine packende Romanbiografie, wie man sie leider selten findet. Der Autor brilliert durch feinsinne Einsicht in die agierenden Charaktere, durch ausführliche Recherche, sprachlichen Reichtum sowie eine philosophische Tiefe, die nur ein langes und erfülltes Leben mit sich bringen kann. (...)
Libelle, am 23. Dezember 2023 bei amazon.de, schreibt:Die grosse Geschichte besticht durch unendlich viele kleine. Vom väterlichen Gut Mörlach über ferne Länder bis letztlich im Umfeld des Wolfgang von Goethe gestrandet, nimmt der Roman "Narziss und das Glück im Bild" den Leser mit auf eine abenteuerliche Lebensreise, die ihres- gleichen sucht.
Der Porträtmaler ist ein Narziss in so ausgeprägtem Stil, dass seine Lebensgefährtin Mühe bekundet, seinen abstrusen Ideen zu folgen. Aber auch als Leser muss man manchmal leer schlucken, wenn bei seinem widersprüchlichen Handeln ein grosses Mass an Verständnis nötig ist.
Wunderbar beschrieben sind die Erlebnisse und Erfahrungen in der Fremde. Der monatelange Seeweg, auf dem die junge Familie zu einem Neuanfang des gemeinsamen Lebens nach Indien gelangt, gibt meisterhaft die Umstände einer Schiffsreise Ende des achtzehnten Jahrunderts wieder. Man spürt den Seegang, das Wetter, den Tagesablauf auf dem Segelschiff, die Menschen, die alle dieselbe Hoffnung haben, gesund ans Ziel zu gelangen. Und für die Imhoffs in ein neues Leben zu starten. Was dann auch zustandekommt, zwar lange nicht so wie erwartet.
Reich an Spannung, mit einer Fülle von menschlichen Ereignissen und zwischenmenschlichen Beziehungen, in herausragender Sprache, ist dieses Buch ein Stern im Laufenbergschen Oevre.
Dr. Petr Simak, Ludwigshafen, 25. 1. 2024 schreibt:Das Buch versetzt uns in die Zeit vor der Fotografie. Auch da wollten die (besser gestellten) Menschen kleine Porträts von sich haben, um sie an Freunde/Liebhaber zu geben, teilweise auch für ein Medaillon oder eine Schnupftabakdose, einen Ring oder ein Amulett. Im 18. Jahrhundert war das eine ausgesprochene Mode. Diese Mini-Bildchen wurden mit einem Einhaarpinsel gemalt. Einer dieser Porträtisten war Freiherr von Imhoff, dessen Lebensgeschichte dieses Buch erzählt.
Imhoff war aber nicht nur ein Künstler, der vor sich hinmalte, sondern vor allem ein geschickter Mister Moneymaker, der sich ohne jede Vorbereitung zum Dienst in der britischen Kolonie Ostindien verpflichtete und dort in wenigen Jahren ein reicher Mann wurde. Zwar wird immer noch behauptet, er habe dafür seine Frau an den britischen Gouverneur Indiens verkauft (was ihm heftige Vorwürfe seiner Zeitgenossen und der Historiker einbrachte). Aber in Wirklichkeit fand seine Frau den Briten interessanter und trennte sich nur zu gern von Imhoff, den der Autor recht kritisch betrachtet. Als Imhoff mit Taschen voller Geld heimkehrte, baute er sich in Mörlach bei Nürnberg ein Schloss und ging eine zweite (unglückliche) Ehe ein. Stolz war er darauf, zum Freundeskreis um Goethe zu gehören. Sein Vermögen aber hat er schließlich verloren.
Ein Abenteuer- und Liebesroman, gleichzeitig ein Stück Kolonialgeschichte, spannend von einem Kapitel zum anderen. Und mit viel Lebenserfahrung zwischen den Zeilen. Als Leser sieht man schließlich einen Menschen vor sich, der sich den Zwängen des Lebens fügt, seine Arbeit ernst nimmt, Chancen erkennt und nutzt, sich gern Vergnügungen hingibt, sich aber gegen Verleumdungen so wenig zu wehren weiß wie gegen seine Verschwendungssucht. Und letztlich scheitert.
Der Miniaturmaler Christoph Adam Carl von Imhoff, verliebt in sich selbst, egoistisch gegenüber seiner Frau, bemüht sich sein Leben lang, der beste Miniaturmaler seiner Zeit zu werden. Sein Beruf ist in der damaliger Zeit sehr gefragt (schlecht bezahlt), die "vornehme" Gesellschaft ist gierig nach dem eigenen Portrait, mit dem sie prahlen kann. Dank seinem Titel als Baron gelingt es ihm, in sog. höhere Kreise zu gelangen. Das Bürgertum hat sich schon immer vor dem Adel verneigt (auch heute). Die Anfänge seiner Laufbahn werden mit leichter Ironie beschrieben, aber die Kunst der Miniaturmalerei recht ausführlich. (...) Ein interessantes Buch, das durch die Beschreibung der Lebensverhältnisse von Imhoff auch das Leben im 18. Jahrhundert wiedergibt.