Archaeopteryx

Illustration: Guntram Erbe, Hilpoltstein

Der Urvogel, ein elstergroßes beflügeltes Wesen, sei ein nicht flugfähiger Vogel gewesen, so haben wir gelernt. Manche Forscher aber meinen, der Urvogel habe doch fliegen gekonnt. Warum ist das so wichtig? Ich meine, weil die flugunfähigen Vögel eine aussagekräftige Parabel auf uns Menschen darstellen. Der griechische Dichter Aristophanes (um 445-385 v.u.Z.) hat in seiner berühmten Komödie „Ornithes“ („Die Vögel“) Menschen gezeigt, die aus Überdruss auf Weltflucht waren und das Reich der Vögel gründeten. Als ein ideales Zwischenreich zwischen unserer Erde und dem Götterhimmel, weil die Vögel sowohl den Menschen als auch den Göttern überlegen sind. Die menschlichen Weltflüchtlinge wollten sogar führend sein in diesem Vogelreich. Wobei nur noch der Umstand lästig war, dass ihnen zunächst Flügel anmontiert werden mussten. Wie weit wir Menschen mit solchen angeschnallten Flügeln kommen, das machen sowohl der ausgestorbene Archaeopteryx als auch Aristhophanes – die beiden kannten sich übrigens nicht – uns peinlich deutlich (vgl. Ehrgeiz, Höhenflüge, Weltflucht).

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