Gemeinnutz

G. geht vor Eigennutz, so sagte man früher. Inzwischen weiß man, dass es genau umgekehrt ist. Dass der Eigennutz dem G. vorangeht. Zu dieser Erkenntnis haben nicht zuletzt die Politiker beigetragen, was diesem Berufsstand immerhin eine gewisse Berechtigung gibt. Dienen doch auch schlechte Beispiele der Aufklärung des Volkes. Die neue Regel lautet: Eigennutz geht vor G. Diese Regel ist aber in dem Sinne zu verstehen, dass sogar aus eigennützigem Handeln Gemeinnütziges entstehen kann. Denn da das Gemeinnützige jedem einzelnen einer Gemeinschaft zugute kommt, ist es besonders geschickt, wenn man in einer Weise eigennützig handelt, die dem G. – und damit indirekt auch wieder einem selbst, also dem Eigennutz – dient (vgl. Durchgangsinteressen, Eigenliebe, Eigennutz, Künstler, Politiker).

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