Passiertes! – Passierte es?
Im Anfang war das Wort, so haben wir es gelernt. Doch wechseln Wörter ihre Bedeutung. Mancher Mann hat es doch schon erlebt, dass er von seiner Frau als nutzlose Drohne beschimpft wurde. Dagegen konnte er sich nicht wehren; denn im Bienenstaat haben die männlichen Tiere kein Renommee. Aber plötzlich sind Drohnen gefragt und gefürchtet als modernste Waffen, überall im Einsatz – und in ständiger Fortentwicklung. Da kriegst du das Wort Drohne nicht mehr an den Kopf geworfen. Fast könnte man glauben, die Waffentechnik schaffe Frieden.
Wer sich in Deutschland als Wissenschaftler hervortun möchte, kettet möglichst viele englische Sprachbrocken aneinander. Kauderwelsch als Tarnung der geistigen Leere. Dabei ist unbestritten, dass die total abgeschliffene englische Sprache für eine wissenschaftlich genaue Ausdrucksweise völlig ungeeignet ist, vor allem wegen ihrer Armut an Deklinations- und Konjunktionsmöglichkeiten und wegen des beinahe totalen Fehlens von Artikeln bei einer geradezu inflationären Mehrdeutigkeit der Wörter. Und unbestritten ist auch, dass die bedeutendsten Denkleistungen der Menschheit in klassischem Griechisch und Arabisch und später in Französisch und Deutsch vollbracht und niedergeschrieben wurden. Deshalb die Frage: Was soll das scheinakademische Gequatsche in Denglisch?
Die Erde ist wirklich übervölkert. Dabei sind wir Menschen, die wir diesen Planeten Erde bewohnen, nur eine verschwindend kleine Gesellschaft im Vergleich mit den Ameisen, diesen faszinierenden Lebewesen. Deren Anzahl ist bis jetzt nur aufgrund von vielen regionalen Erhebungen halbwegs sicher geschätzt. Danach kommen auf jeden Menschen mindestens zweieinhalb Millionen Ameisen, wenn nicht noch viel mehr, weil man die Zahl der unterirdisch lebenden Ameisenarten überhaupt nicht schätzen kann. Ein Glück, dass die Ameisen wenigsten sehr klein sind. Die geschätzte Ameisen-Biomasse soll nur rund 20 Prozent der Biomasse aller Menschen entsprechen. Es bleibt uns also noch genügend Bewegungsraum, wobei wir allerdings nicht vermeiden können, dass uns immer mehr Ameisen unter die Füße geraten. Soll man, weil die Ameisen doch geradezu Muster an Fleiß, Selbstverleugnung und Disziplin sind, sagen: Schade drum? Manche Politiker sehen sie ja als unsere großen Vorbilder.
Ich hörte von einem erfolgreichen Stadttaubenmanagement, das zum Saubererhalt der Stadt betreute Taubenschläge aufgestellt hat, in denen ein auf Reduzierung ausgerichtetes Ernährungsprogramm durchgeführt und Taubeneier heimlich gegen Gipseier ausgetauscht werden. Da wehrt sich alles in mir gegen die fiese Frage: Steht dahinter nicht derselbe besserwisserische Herrengeist, der andernorts sich herausnimmt, bestimmte Volksgruppen besonderen Erfassungs- und Erziehungsmaßnahmen zu unterziehen?
Der Rechtsverkehr soll aus der mittelalterlichen Nutzung von Wegen entstanden sein. Der Ritter, der die rechte Straßenseite entlang ritt, schützte sich gegen jeden entgegenkommenden Ritter mit dem großen Schild an seinem linken Arm. Ergebnis: Schild begegnete Schild. Das war die friedliche Verkehrsregelung. Dagegen haben die Briten auf ihrer Insel die aggressive Regelung gesetzt: Die links Reitenden begegneten sich mit dem freien rechten Arm, mit dem sie das Schwert gegeneinander führen konnten.
Wir werden von modernen als woke auftretenden Rassisten zu Rassisten gemacht. Denn genau besehen macht sich gerade der Zeitgenosse, der verschämt vom „Z-Wort“ spricht, damit der Ausgrenzung der Z-Bevölkerungsgruppe und ihrer Diffamierung schuldig. Tatsache ist: Außer in der Nazizeit standen Zigeuner in Deutschland überwiegend für positive Begriffe, nämlich Zigeunermusik, Zigeunergeige, Zigeunerbaron und Zigeunersoße. Alexandras Song „Zigeunerjunge, Zigeunerjunge, wo bist du, wo sind deine Lieder?“ war ebenso positiv. Nicht nur in Ungarn habe ich mehrfach erlebt, dass Zigeuner sich selbst als Zigeuner bezeichneten. Warum also sollen wir uns von Faschisten und Rassisten das Wort verbieten lassen?
Päpste kommen und gehen; ich habe bereits 8 erlebt. Und hier am Mannheimer Rheinufer, nur ein paar hundert Meter von meiner Wohnung entfernt, hat sogar ein Papst jahrelange Kerkerhaft erlitten. Ich habe die letzten Steine der geschleiften Zollburg Eichelsheim, in der er gesessen hat, befragt: Warum wurde der Neapolitaner Baldassare Cossa, der im Jahre 1410 durch das Bologneser Konklave einstimmig zum Papst Johannes XXIII. gewählt worden war, von der Kirche verdammt und verleugnet? Daraus entstand die Romanbiografie „Der Papst im Kerker“. Wegen der ausführlichen und auf intensiven Recherchen basierenden Schilderungen des Großen Abendländischen Schismas und seiner gewaltsamen Beendigung ein wieder hochaktuelles Buch. Siehe:
https://www.netzine.de/book/der-papst-im-kerker/?grid_referrer=4078