955. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Batterieelektrische Personenwagen sind ein Riesenirrsinn. Ganz abgesehen von der extremen Umweltbelastung bei der Herstellung der Batterien, ein Batterieauto verliert in jeder Stunde seines Lebens elektrische Energie. Zu mehr als Dreiviertel für nichts. Weil unsere Autos in mehr als Dreiviertel ihrer Lebenszeit nur herumstehen. Das ist eine unsinnige Stromverschwendung. Was für die Verbrenner kein Problem ist, weil die keinen Treibstoff verbrauchen, wenn sie geparkt sind. Kein Wunder, dass Toyota in dem Wasserstoffverbrenner die Zukunft des Automobils sieht. Ob unsere Autofürsten wohl noch rechtzeitig aufspringen?

Eine Gesellschaft, die Balltreter und Ballschläger als die Größten feiert, denen die Euro-Millionen nur so nachgeworfen werden, darf sich nicht wundern, wenn sie in ihrem Nachwuchs vor allem Analphabeten züchtet. Wie sollen Eltern ihren Kindern denn noch beibringen können, dass es auch lohnend ist, was für den Kopf zu tun.

Girocard und Kreditkarte, Bankkarte, EC-Karte sowie das Zahlen ohne Berührung. Immer bequemere Arten zu zahlen werden erfunden und prompt in der Presse gefeiert, als angebliche Vorteile für den Kunden. Damit wir uns nur ja nicht klarmachen, dass die einzig diskrete und vernünftige Zahlungsart die bare ist. Weil wir uns sonst der totalen Kontrolle unserer Lebensweise unterwerfen und unnötigerweise ein Geldinstitut als Zwischenverdiener reich machen. Mit den unbaren Zahlungsarten werden wir nur um unser Geld gebracht. Denn je leichter das Zahlen ist, umso leichtfertiger wird das Geld ausgegeben. Wirklich in unserem Interesse ist nur die Barzahlung, weil man damit das Geld zusammenhält. Kannten doch schon unsere Vorfahren den Trick, wie man sich zurückhält: Jede Münze zweimal umdrehen, ehe man sie weggibt!

Das Fernsehen ist voll von den Gesichtern und dem Gerede der Politiker. Dabei verlieren die in dem Maße an Bedeutung, in dem die Großartigkeit der Staaten abschmilzt. Die juristische Definition des Staates nach Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt ist ja offensichtlich im Schwinden. Durch die modernen Medien, Verkehrsmittel und Waffensysteme kriegen die Landesgrenzen den Retro-Look. Zudem sind immer mehr Bewohner der Länder nicht deren Staatsangehörige; die leben schon in Massen woanders. Und so, wie gewählte Regierungen ihre Macht an international tätige Verbände und Großkonzerne verlieren, werden die Landeswährungen allmählich von Krypto-Weltwährungen ersetzt. Lauter alternativlose Veränderungen, doch wir werden nach wie vor mit den Gesichtern und dem Gerede der Politiker belästigt.

Sprachwandel heißt, dass sich ein Bedürfnis durchsetzt. Dafür gibt es ein neues Beispiel: Genau genommen ist eine Olympiade der Zeitraum von vier Jahren zwischen zwei Olympischen Spielen. Doch Volksmund und Presse nehmen den Begriff Olympiade gern für die Olympischen Spiele selbst, weil er kürzer ist und großartiger klingt. Und sogar die Linguisten, die es eigentlich mit der Sprache besonders genau nehmen, machen bei dieser Falschbenennung mit und veranstalten für Schüler zwischen 14 und 19 Jahren die jährlich stattfindende Internationale Linguistik-Olympiade IOL, die im Juli 2025 in Taiwan ausgetragen wird.

Der Krönungsstuhl Karls des Großen im Aachener Dom besteht aus vier glatten Scheiben. Ist also noch weniger aufwändig als ein Sarg mit seinen sechs Brettern. Wie der Barockdichter Angelus Silesius sagte: Mensch, werde wesentlich!

Etliche meiner wichtigsten Bücher sind seit langem ausverkauft. So erfreulich das für einen Autor ist, so bedauerlich ist, dass sie weg sind. Das betrifft „Axel Andexer oder Der Geschmack von Freiheit und so fort“, aber auch die beiden großen historischen Romane „Ritter, Tod und Teufel“ sowie „Im Paradies fing alles an“, bei denen auch die Folgeausgaben als Lübbe- und als Ullstein-Taschenbuch restlos verkauft sind. Doch von meiner Romanbiografie des Hofnarren Perkeo ist die Paperbackausgabe „Perkeo, der Zwerg von Heidelberg“ noch auf dem Markt, sogar in der zweiten Auflage. Und meine nach der Jahrhundertwende erschienenen Bücher sind sämtlich im Handel erhältlich. Um von denen hier nur mal ein literarisches Schwergewicht zu erwähnen: „Der Hund von Treblinka“, ein Roman nach wahren Begebenheiten über eine Männerfeindin. Ein Buch, zu dem es nichts Vergleichbares gibt. Mal reinschauen. Es lohnt sich:
https://www.netzine.de/book/der-hund-von-treblinka/?grid_referrer=4078   

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