949. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

 

Heute wird einem aufgeklärten Zeitgenossen zugemutet zu verstehen: In einem Krieg braucht es die intensivierte Entwicklung neuer Waffensysteme höherer Effektivität. Und es wird dem aufgeklärten Zeitgenossen zugemutet zu verstehen: Die intensivierte Entwicklung neuer Waffensysteme höherer Effektivität braucht den Krieg für Tests unter idealen Bedingungen. Dass mit höherer Effektivität neben mehr Zerstörung mehr Tote und Verletzte gemeint sind, bedarf dabei keiner Erläuterung. Und das auf beiden Seiten der Frontlinie.

Aufbruch, Anbruch, Umbruch und Durchbruch sind die aktuellen Begriffe der öffentlichen Stimmungsmache. Eine neue Begeisterung, die glatt übersieht, dass überall Bruch drinsteckt.

Die Chefs der Familien Schwarz (Lidl) und Albrecht (Aldi) sind Deutschlands Reichste geworden, indem sie in ihren Discountläden die niedrigsten Preise verlangen. Daraus folgere ich: dreierlei: 1. Diese Läden könnten ihre Waren noch viel billiger anbieten, ohne dass sich in den milliardenschweren Familien Not einstellt. 2. Diese Läden dürfen ihre Waren aber nicht noch billiger anbieten, weil sonst die gesamte Konkurrenz Pleite machen würden und diese superreichen Familien als Alleinversorger der Nation vor einer Aufgabe stünden, die sie nicht schaffen könnten. 3. Ich selbst müsste, weil ich mein NETZINE noch billiger anbiete, nämlich für 0 €, der Allerreichste werden, was sich aber noch nicht bemerkbar macht.

Die scheußliche Genderei genau wie die vermaledeite Korruption, das sind zwei tückische Phänomene, die sich nicht mehr stoppen lassen, sobald sie im Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit angekommen sind. Weil sich dann jeder, der nicht dabei mitmacht, fragt: Soll ich denn wirklich der letzte Dumme sein? Deshalb ist bei Genderei wie bei Korruption alles Dagegenan-Schreiben nicht bloß nutzlos, es fördert, was es verhindern will.

Immer wieder überraschend: Journalisten begeistern sich für jede neue Form des bargeldlosen Zahlens. Ob das die neue, noch funktionstüchtigere Plastikkarte ist, ein Armband oder ein Fingerring zum Bezahlen. Sogar der im Auto-Navi eingespeiste Kredit wird bejubelt. Statt darüber aufzuklären, was eigentlich die Berufspflicht des Journalisten ist, dass alle Formen des bargeldlosen Zahlens nur entwickelt werden, um uns Konsumenten zu noch bedenkenloserem Geldausgeben zu verführen und dabei zwischengeschaltete Finanzinstitute mit dicken Gewinnen zu verwöhnen, die auf die Preise der Produkte aufgeschlagen werden.

Fast alle Kinder und Jugendlichen haben Plastik-Rückstände im Körper, hat das Umweltbundesamt festgestellt. Da könnte man sagen: Das ist unsere Chance. Denn sobald unsere Körper demnächst zu einem bestimmten noch viel höheren Prozentsatz aus Plastik bestehen, aus diesem erst in Jahrhunderten abbaubaren Material, haben wir ihn uns endlich erfüllt, den Traum vom ewigen Leben.

Die Wirtschaftler verehren Hermann Heinrich Gossen als einen der Gründerväter der Volkswirtschaft, dabei war der aus Düren stammende Gossen ein Jurist und kein Wirtschaftler. Doch liegen seine überragenden Verdienste nicht auf juristischem Gebiet, sondern in der Erforschung der bahnbrechenden Formeln für mehr Lebensgenuss, dem ersten und zweiten Gossenschen Gesetz. Das ist sogar für jeden verständlich. Von Gossen kann man was lernen, Für viele Gelehrte ist Gossen einer der bedeutendsten Denker, die je gelebt haben, auf einer Stufe stehend mit Nikolaus Kopernikus. Die einzige umfassende Darstellung seines Lebens und grandiosen Scheiterns ist mein biografischer Roman „Die Berechnung des Glücks“, der 2012 im Salon Literatur Verlag München erschienen ist. Wer diesen amüsant geschriebenen Biedermeierroman liest, tut sich damit was Gutes an. Siehe:
https://www.netzine.de/book/die-berechnung-des-gluecks-das-leben-des-hermann-heinrich-gossen/?grid_referrer=4078

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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