872. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Die jetzt zum Regieren angetretene Koalition wird mit Recht Ampelkoalition genannt, weil sie Deutschland als Einwanderungsland bezeichnet und Erleichterungen der Einwanderung sowie des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit verspricht. Damit ist für die Armen und Bildungsfernen der Dritten Welt unüberhörbar eine Einladung ausgesprochen und für den internationalen Schleuserverkehr die Ampel auf Grün geschaltet.

 

Als Kulturstaatsminister, also als der oder die Verantwortliche für all das, was eigentlich Aufgabe eines wegen der Länderhoheit fehlenden Bundeskultusministeriums wäre, agierten bisher stets hochgebildete Persönlichkeiten mit besonderem Bezug zur Kultur. Jetzt soll dieses wichtige Amt der Grünen Claudia Roth überlassen werden. – Was kann man dazu noch sagen? Kultur hat halt ein Auf und Ab im Niveau und ist mal Haupt- und mal Nebensache.

 

Heute weiß man: Die unnötige Verwendung von Anglizismen dient vor allem zur Tarnung fehlender Kenntnisse. So ist es nicht verwunderlich, in dem Koalitionsvertrag der Ampelparteien auf Begriffe zu stoßen wie Level Playing Field und Projects of Common European Interest und Digital Market Act sowie Carbon Leakage.

 

Und wieder hat ein Flitzer das schöne Spiel unterbrochen. Ein junger Mann rannte bei einer Sportveranstaltung plötzlich splitternackt über das Spielfeld. Die Kameraleute und die Zuschauer freute es. Doch der Flitzer wurde mit der Begründung festgenommen, er habe sich damit als Exhibitionist strafbar gemacht, selbst wenn er nicht aus sexuellen Motiven handelte, sondern nur um Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn er Glück hat, findet er einen Strafverteidiger, der darauf hinweist, dass in der Frühzeit der Olympischen Spiele alle Sportler, und das waren bekanntlich nur Männer, stets splitternackt um den Sieg wetteiferten. Was nichts mit Exhibitionismus der Sportler oder Voyeurismus der Zuschauer zu tun hatte, weil die sportlichen Wettkämpfe dazu dienten, den als das Schönheitsideal verehrten männlichen Körper in all seinen möglichen Spielarten vorzuführen. Eine positive Sehweise, für die wir heute kein Verständnis mehr haben, deshalb auch keinen passenden Begriff. Also lieber das Flitzen sein lassen.  

 

War bei unseren Groß- und Urgroßeltern das Heer die Schule der Nation, dürfen sich heute die Rundfunkanstalten mit Stolz als die Bildungsanstalten des Volkes bezeichnen. Denn dort sind die Leute tätig, und zwar sehr effektiv, die unsere Sprache ummodeln und uns beibringen, was uns schmeckt und wer uns gefällt, was wir problematisch finden sollen und was gut, weil selbstverständlich. Und so nebenbei bestätigen sie uns auch noch Tag für Tag, dass alt und weißhäutig natürlich was Schlechtes ist. – Ehrlich gesagt, das macht es mir schwer, da zum Musterschüler zu werden.

 

Die Allensbach-Stiftung hat jetzt festgestellt, dass unsere Hochschullehrer sich durch die dumme Genderei und die ganze sogenannte Political Correctness zunehmend eingeschränkt fühlen, und das sowohl im Reden und Schreiben wie auch schon bei der Auswahl von Forschungsgebieten. Das heißt, die Freiheit der Wissenschaft ist bei uns nicht erst gefährdet, sondern bereits auf der Liste der aussterbenden Errungenschaften.

 

Es ist modisch geworden, in einer schriftlichen Äußerung so Manches durch ein Emoji zu ersetzen. Damit meinen wir uns kürzer und klarer auszudrücken. Das wirft die Frage auf, ob das ein Kulturschritt zurück ist, wieder hin zur Bildersprache. Jetzt hat man an der Universität Potsdam herausgefunden, dass die Emojis tatsächlich als Bildchen in der Lage sind, Wörter zu ersetzen. Also eine Rückentwicklung, und dazu nicht einmal eine lohnende. Denn als die fürs Verstehen erforderliche durchschnittliche Lesezeit für ein geschriebenes Wort wurden etwa 450 Millisekunden ermittelt, für ein passendes Emoji aber rund 800 Millisekunden. Und wenn das ersetzte Wort ein mehrdeutiger Begriff (wie Schloss oder Leiter) ist, dann braucht man sogar mehr als 900 Millisekunden zum Verstehen des Bildchens.

 

„Ich ist top: Selbstbewusst, überlegen und sozial  – aus Egoismus.“ Das ist der Titel meines wichtigsten Buches. Und dieser Titel verrät exakt, um was es geht, nämlich um Philosophie. Ich firmiere zwar nicht als Philosoph, habe aber hartnäckig mein ganzes Erwachsenenleben lang die Grundfragen des Lebens verfolgt, und das auch schon im Studium. Daraus ist 1987 ein Buch entstanden, das längst vergriffen ist, weil u. a. in „Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt“ positiv besprochen sowie vom „Darmstädter Echo“ groß dargestellt und empfohlen. Jetzt ist eine überarbeitete und ergänzte Fassung als eBook auf den Markt gekommen. Nicht in Fachchinesisch geschrieben, sondern in einem allgemein verständlichen und witzigen Plauderton. Wer den Mut hat, einmal läppische 9,99 Euro in die wichtigsten Fragen zu investieren, wird seine Aha- und Spaßerlebnisse haben. Alle weiteren Informationen zu diesem Buch unter https://www.netzine.de/library/

 

 

 

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