867. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Je näher die Bundestagswahl, umso mehr Plagiatsvorwürfe. Jetzt auch in Büchern von Baerbock, Laschet und Scholz. Na und? Wer liest denn überhaupt Bücher von Politikern?

 

Die Kanzlerkandidaten ließen sich, dem modischen Trend hin zum Vorpubertären folgend, von Kindern interviewen und verpassten dabei leider die Gelegenheit, die frühreifen Kinder gleich in ihr Schattenkabinett aufzunehmen. So bleibt die Frage weiterhin offen, wie wir es schaffen sollen, die kindischste neue Regierung aller Zeiten zu bekommen.

 

Die Direktion der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden hat jetzt dem modischen Sprachdiktat folgend eigenmächtig die Namen von 143 Kunstwerken verändert. Hier nur ein paar Beispiele: Ein Mohr ist plötzlich kein „Mohr mit Smaragdstufe“ mehr, sondern nur noch „**** mit Smaragdstufe“, das Bild „Großer Hund, Zwerg und Knabe“ heißt jetzt „Hund, kleinwüchsiger Mann und Junge“, der „Eskimo mit Bulldogge“ ist zum „Inuit mit Bulldogge“ verallgemeinert worden, und die „Zigeunermadonna“ ist bloß noch eine „Madonna mit stehendem Kind“. Ein „Afrikanischer Krieger, den Bogen schwingend“ wurde zum „Krieger, den Bogen schwingend“, weil man das Adjektiv afrikanisch wohl für eine Herabsetzung hält. Noch schlimmer erging es den Indern bei dem Titel „Indische Eingeborene mit Haustieren“, die zu „Menschen mit Haustieren“ degradiert wurden. So einfach lässt sich ein berühmtes Museum in ein Lachkabinett verwandeln. Dass die Diebe, die erst kürzlich seine Sicherungen geknackt hatten, nicht die Direktorin geraubt haben, sondern wertvolle Artefakte, beweist Kunstsinn und Geschmack.

 

Das Datum gilt es festzuhalten: Am 16. September 2021 sind die ersten vier Menschen in den Weltraum geflogen, die keine Astronauten waren, sondern Vergnügungsreisende, womit ein neues großes Kapitel der Menschheitsgeschichte begonnen hat: Der Weltraum-Tourismus.

 

Unendlich viele Generationen von Menschen haben ohne Internet gelebt, längst nicht so viele (vorbildliche oder bedauernswerte?) Menschen meinen, nicht mehr ohne Internet leben zu können, und unendlich viele Generationen wird es geben, die überhaupt keine Vorstellung mehr davon haben, wie man mit dem Internet gelebt hat.

 

Als Autor wird man hin und wieder gefragt: Was ist das denn überhaupt, das Leben? Dazu soll man dann viel Kluges sagen. Und wenn man Glück hat, hört auch der eine oder andere zu. Ich habe mir dafür eine minimalistische Erklärung zurechtgelegt: Das Aufnehmen und Abgeben von Luft und Sonstigem sowie das Schlafen sind die fünf ständigen Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt, wobei uns aber immer wieder kurze Zwischenzeiten bleiben, die wir – scheinbar – nach Belieben füllen können. Das ist das Leben.

 

Weil ich immer wieder darauf angesprochen werde: Mein Kulturthriller „Hypogäum – Triumph der Venus von Malta“ ist nach wie vor über alle Buchhandlungen sowie bei amazon.de zu beziehen, aber auch direkt vom Verlag. Alles über dieses so aufregend aktuelle Buch, dazu Leserurteile und Leseprobe unter https://www.netzine.de/library/

 

 

 

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