859. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Wenn Leute so imponierend gerissen sind wie Franz Josef Strauß oder Benjamin Netanyahu, nehmen wir es hin, dass nicht alles ganz korrekt ist, was sie tun. Aber wenn Leute so dumm sind, sich bei ihren Mogeleien erwischen zu lassen, wie unsere geldgierigen Politiker, haben wir für sie nur Verachtung übrig. Ich finde, das ist nicht korrekt. Denn wegen der ungleichen Verteilung von Intelligenz durch Mutter Natur, einer Ungerechtigkeit, die von den Grünen immer noch nicht abgeschafft wurde, verdient besonders der dumme Mitmensch unser volles Verständnis und unsere Hilfe, viel mehr als der gerissene Mensch. Auch der dumme Abgeordnete!

 

Nur zu gern greift die Presse jetzt das Stichwort Inflation auf und benutzt es gleich inflationär. Damit spekuliert man auf die Ängste, die noch aus den Berichten über den schrecklichen Inflationssturm zur Zeit der Großeltern stammen. Dabei ist das Inflatiönchen, um das es heute geht, nur ein leises Lüftchen von ein bis drei Prozent Geldentwertung, wie wir sie Jahrzehnte lang als Normalzustand hatten. Diese geringfügige Geldentwertung wünscht sich das Großkapital wieder als Normalzustand herbei. Denn mit einer solchen kleinen Permanent-Geldentwertung lassen sich die großen, langfristigen Unternehmenskredite viel leichter kalkulieren und zurückzahlen.  

 

Das Selbstfahrende Auto konnte lange Zeit nicht erwachsen werden, weil man nicht wusste, wie man es programmieren sollte für die Extremsituation, dass ein Leben nur durch Aufopferung eines anderen Lebens gerettet werden kann (z. B. Kind oder Alter?). Eine Ethikkommission hatte festgestellt, dass das Selbstfahrende Auto keine solche Killer-Entscheidung treffen darf. Seitdem sieht die Autoindustrie die Patentlösung darin, in diesem Fall einen Zufallsgenerator über Leben und Tod entscheiden zu lassen. Ob damit das Problem behoben ist, bleibt aber fraglich. Jedenfalls sind jetzt auf Pekings Straßen die ersten unbemannten Lieferfahrzeuge zugelassen. Die Chinesen sind ja immer die Schnellsten.

 

Früher sagte man: Was nichts kostet, ist auch nichts. Das Internet bestätigt diesen Spruch, beispielsweise mit Facebook und Instagram, und widerlegt ihn gleichzeitig, beispielsweise mit Wikipedia, Google und Netzine. Heute urteile ich nach dem Merksatz: Vorsicht, was es nur für Geld gibt, ist auch danach.

 

Amazon entwickelt sich zum Grundversorger. Erst der Kauf der großen Lebensmittelkette Whole Foods, jetzt der Kauf von Metro-Goldwyn-Mayer. Also alles, was die Leute von heute brauchen: Brot und Spiele.

 

Bei unseren Großeltern galt noch der Satz: Die Armee ist die Schule der Nation. Denn in der Armee waren sie zu Ordnung, Gehorsam und Unterwürfigkeit abgerichtet worden. Heute ist das Fernsehen die Schule der Nation. Weil es uns Tag für Tag auf unterhaltsame Weise beibringt, was wir zu denken und zu fühlen haben, was wir gut finden müssen und wozu wir besser nichts sagen sollten. 

 

Schreiber, pass nur auf! Über Migranten, die Grenzen überwinden, zu schreiben, ist heutzutage gefährlich, weil diese Menschen bei Teilen der Politik und Bevölkerung viele Pluspunkte genießen. Dagegen kann man zum Thema innere Migration noch ungefährdet berichten. Zum Beispiel: Aus dem bisher so hoch geschätzten Sonnenstaat Kalifornien ziehen immer mehr Wohlhabende weg, weil die Jahr für Jahr wütenden Waldbrände immer bedrohlicher werden. Und auch das hoch geschätzte und geförderte Berlin verliert permanent Einwohner. Da geht es allerdings nicht um Feuer, sondern um allerlei andere Störfaktoren. Äußern darf man sich auch noch über die Zunahme der inneren Emigration, also darüber, dass immer mehr Autoren sich von ernstzunehmenden Themen abwenden und nur noch Krimis, Kochbücher oder Liebesromane schreiben.

 

Die Isländer, so stark sie in ihrem Alltag schon amerikanisiert sind, sie halten an ihrer altgermanischen Sprache, am Isländischen, eisern fest. Um diese Sprache auch in der heutigen Zeit voll brauchbar zu erhalten, wandeln sie mit viel Phantasie moderne Begriffe in isländisch klingende Wörter um – und benutzen die auch. So machten sie das Telefon zum talsími, den Computer zum tölva und das Flugzeug zur flugvél. Genauso ist eine Akademie im Vatikan bemüht, die noch viel ältere Sprache Latein zu erhalten, indem sie neue lateinische Wörter prägt und benutzt. Dabei ist aus dem Computer das instrumentum computatorium geworden, aus der E-Mail wurden die litterae electronicae, und die Glühbirne heißt schlicht lampada electrica. Imponierend, was in anderen Ländern für den Kulturerhalt getan wird. Bei uns dagegen lässt die Politik es zu, dass aus Angeberei jede Ecke mit Anglizismen vollgepinkelt wird, und Behörden unterstützen sogar die ideologisierten Sektierer, die mit ihrem Genderwahn die deutsche Sprache kaputt machen.

 

Die Netzine-Leser haben im Monat Mai in der Rubrik „Bücher“ am meisten aufgerufen den ultimativen Regionalkrimi „Das Mannheimer TT ermittelt“, an zweiter Stelle folgte der Malta-Roman „Sarkophag“, und der historische Roman „Die Salzhexe“ belegte den dritten Platz im Leserinteresse: www.netzine.de/library

 

 

 

 

 

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