832. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Etliche Länder Afrikas stöhnen immer noch über Heuschreckenschwärme. Dabei habe ich schon vor Wochen an dieser Stelle erwähnt, dass man die Erntevernichter einsammeln und zu einem proteinreichen Nahrungsmittel verarbeiten und so aus der Plage einen Segen machen könnte. Eine Erfolgsmeldung dazu gab es aber noch nicht. Dafür entdeckte ich jetzt in einem Mannheimer Supermarkt leckere Insekten-Snacks und -Riegel. Hergestellt von einem Unternehmen, das Heuschrecken, Grillen, Mehl- und Buffalowürmer verarbeitet, ausdrücklich ohne den Einsatz von Hormonen, Pestiziden oder Antibiotika. Die Insekten wurden rein pflanzlich gefüttert, heißt es. Da darf ich wohl unterstellen, dass die Fütterer und Füttererinnen ohne Diskriminierung nach Alter, Geschlecht, Hautfarbe und Religion ausgesucht wurden und mit Mundschutz sowie dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand gefüttert haben. Dann können wir ja überhaupt nichts mehr gegen diese neue Leibspeise haben.

 

Der nächste Zwei-Wochen-Urlaub kann nun geplant werden. In etliche Länder kann man schon wieder einreisen. Wo man zunächst zwei Wochen in Quarantäne genommen wird, macht das den Urlaub sogar unschlagbar preiswert – um nicht zu sagen: billig. 

 

Auch schön essen zu gehen ist in vielen Restaurants wieder möglich, allerdings nur mit Voranmeldung und mit dem Notieren von Name, Uhrzeit und Telefonnummer, um eine Rückverfolgung der Infektionskette zu ermöglichen, falls eine Corona-Infektion auftritt. Dazu hörte ich die kritische Bemerkung: „Das ist doch vorsintflutlich; nur die obligatorische App auf dem Handy ist wirklich hilfreich.“ Worauf ich geantwortet habe: „Stimmt. Das wäre nicht mehr vorsintflutlich, das wäre sie dann wirklich, die Sintflut.“

 

Immer noch gibt es deutsche Touristen, die irgendwo auf der Welt hängengeblieben sind und darauf warten, dass der Staat sie auf Kosten der Steuerzahler zurückholt. Früher hieß es: Wer reist, der kann was erleben. Das wusste man schon vor Antritt der Reise, also ging alles ganz selbstverständlich auf eigenes Risiko. Heute heißt es: Wer was erlebt, beschwert sich bei Vater Staat, und der hilft. Das weiß man schon vor Antritt der Reise, also kann man das Abenteuer in den fernsten Winkeln der Welt suchen. Ein Symptom der fortschreitenden Infantilisierung unserer Gesellschaft.

 

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat wieder ermittelt, welche Namen heute in Deutschland Neugeborene bekommen. Die drei Favoriten bei den Jungen sind Noah, Ben und Paul, bei den Mädchen Hannah/Hanna, Emma und Mia. Bezeichnend, was den Sprachforschern nebenbei auffiel: Anders als bei den stark variablen Jungennamen geht es bei den Mädchennamen fast immer um die drei Vokale e, i und a, die in Verbindung gebracht werden mit den weichen und wohlklingenden Konsonanten m, n und l. Also lauter Kuschelnamen. Und selbst unter den hundert häufigsten Mädchennamen ist kein einziger einsilbig. Dachte ich mir’s doch.

 

Habe mal wieder den Max Stirner (1806-1856) aus dem Regal geholt: „Der Einzige und sein Eigentum“, so heißt das Hauptwerk dieses deutschen Philosophen, der ohne Staatsamt geblieben ist, auch ohne Bestsellererfolg, überhaupt ohne Glück. Erst nach seinem Ableben in kümmerlichen Verhältnissen wurde sein Buch in viele Sprachen übersetzt. Seine Kernaussage war: „Mir geht nichts über Mich.“ Das Wort über haben die Philosophen der Zeit diensteifrig fehlgedeutet als Ablehnung dessen, was als Steuerung durch die Ethik über uns steht, also als krassen Amoralismus. Dabei wollte Stirner doch bloß sagen: „Nichts ist mir wichtiger als mein Ich.“

 

Der Sommer kommt, da wird das Deo immer wichtiger. Was ich damit zu tun habe? Einfach in meinem Läster-Lexikon aufrufen: www.netzine.de/laufenberg/.

 

Der kurze Hinweis sei einmal erlaubt: Ich bin nicht nur der erste Blogger im deutschen Sprachraum, ich bin vor allem ein freier Schriftsteller, von dem seit Jahren ein literarisch anspruchsvolles Buch nach dem anderen auf den Markt kommt. Und worüber ich mich besonders freue: Es gab in all der Zeit bei all den vielen Reaktionen nur einen einzigen Verriss durch die Literaturkritik.

 

Jetzt ist mein Roman „Hitlers Double“, der 20 Jahre lang vergriffen war und nach dem immer wieder gefragt wurde, endlich neu auf dem Markt, und zwar als eBook, erschienen im Verlag Saga in Kopenhagen. Original und ungekürzt, aber mit einem neuen Titelbild, und das zu dem unschlagbar günstigen Preis von 6,99 €. Zu beziehen von den Online-Buchversendern. Alle Informationen zu diesem Buch (und dazu von berufener Seite die Empfehlung zur Verfilmung) hier im Netzine unter www.netzine.de/library/walter-laufenberg/hitlers-double/

 

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