794. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Karriere. Wenn das so weitergeht, dass ein Land nach dem anderen von dem Vorschlag eines UN-Migrationspakts abrückt, wird eines Tages als einziger Unterzeichner nur noch Deutschland übrig bleiben. Dann kann die Bild-Zeitung voller Stolz titeln: Wir sind UN.

 

Eine Randbemerkung zur viel beschworenen deutsch-französischen Freundschaft: Die Regierung in Paris plant, das Department Elsass-Lothringen in einem neuen, viel größeren Department aufgehen zu lassen. Damit endlich Schluss ist mit der Pflege regionaler Eigenheiten und des elsässischen Dialekts sowie der deutschen Sprache?

 

Beim unendlichen Thema Brexit geht es um viel mehr als die Grenze auf der Insel Irland, den Affenfelsen Gibraltar und ähnlich Vorgestriges. Es geht um das Morgige, das aber unausgesprochen bleibt: Bei dem millionenfachen Überschwappen der Not leidenden Menschen Afrikas auf  Kontinentaleuropa, das uns in den nächsten Jahren bevorsteht, wie sich jetzt schon täglich andeutet, wollen die Briten außen vor bleiben. Das geheime Ziel des Brexit ist: Der Ärmelkanal als die Grenze zwischen Schwarz und Weiß.

 

Zwei Meldungen vom selben Tag: 1. Die deutsche Regierungsmaschine ist nach Behebung des Defekts der Bundeskanzlerin hinterher geflogen, um sie von Buenos Aires abzuholen, damit sie nicht auch noch in einer Linienmaschine zurückkehren musste. 2. Der neue Präsident Mexikos, López Obrador, hat gleich nach seiner Vereidigung verfügt, dass das Präsidentenflugzeug verkauft wird, weil er nur Linie fliegen werde.

 

Brandmeldung: Bundeskanzlerin Merkel wird ihre Nachfolgeregelung noch ein wenig hinausschieben müssen, weil die für uns Deutsche einzig passende Kandidatin, die Mutter Beimer, erst mit der Beendigung der herzzerreißenden Alltagsproblematik-Superseifenoper „Lindenstraße“ im Jahre 2020 frei wird.

 

Der Eiffelturm, das Wahrzeichen der Stadt Paris, kann inzwischen in aller Welt bewundert werden, zumindest en detail. Weil es Tradition ist, dass ausgetauschte Stücke des Turms an Liebhaber verkauft werden. So ging jetzt ein aus 25 Stufen bestehendes Stück der engen Wendeltreppe, die nach hundert Jahren von einem Fahrstuhl ersetzt wurde, bei einer Auktion von einem kanadischen Privatsammler an einen Unbekannten aus dem Nahen Osten, und zwar für 169.000 Euro. Ich habe schon vor 32 Jahren in New Orleans in dem alten Eiffelturm-Café gesessen, das damit wirbt, in Paris viele prominente Besucher gehabt zu haben, bevor es zugunsten eines neuen Cafés ausgebaut und nach Amerika verkauft wurde. 

 

Erst in Kanada und Australien, wo ich eindringlich davor gewarnt wurde, den Highway zu verlassen und in die Landschaft hinein zu spazieren – überall viele gefährliche Tiere – , war mir bewusst geworden, wie angenehm wir es daheim haben: Große Wälder mit markierten Wanderwegen und keinerlei Gefahr durch Schlangen, Echsen, Bären und andere Raubtiere. Aber jetzt lese ich Jahr für Jahr in der Zeitung von neuen Erfolgen in der Wiederbelebung unserer Naturlandschaften mit Schlangen, Waschbären, Wisenten, Greifvögeln, Luchsen, Wildschweinen, Wölfen und so weiter. Da muss ich mir wohl einen klotzigen Geländewagen kaufen, um weiterhin die heimische Natur genießen zu können. 

 

Unsere Krankenkassen nennen sich gern Gesundheitskassen. Mit recht, denn das deutsche Gesundheitswesen erlaubt es ihnen, sich mit Milliardengewinnen schamlos gesund zu stoßen. Was zwar nicht unserer Gesundheit zugute kommt, wohl aber den vielen hochdotierten Fürsten der vielen Krankenkassen und der noblen Ausstattung ihrer Fürstentümer.

 

Meine öffentlichen Lesungen, bei denen ich gern sehr locker auf meine Zuhörer zugehe und auch über das Drumherum der Schreiberei spreche, kommen immer gut an. In diesem Jahr wurde ich mit sechs solchen Einladungen überrascht und schon mit drei Einladungen für das erste Quartal 2019. Deshalb hier ein äußerst wichtiger Hinweis für alle, die nicht selbst lesen wollen: Im nächsten Jahr kann ich nur noch an 362 Abenden für solche Lesungen mit Drumherum zur Verfügung stehen.

 

Lang ist’s her: Das waren zwei überraschende Offerten, wie auch ich sie nicht jeden Tag kriege: Vom Versandhauskönig, Olympia-Reiter und Gründer der Neckermann-Reisen, Josef Neckermann, die Einladung zu einer dreiwöchigen kostenlosen Karibik-Kreuzfahrt. Vom Diktator des Irak, Saddam Hussein, die Einladung zu einer zweiwöchigen kostenlosen Besichtigung seines Landes. Der eine wollte das damals – ausgerechnet mit einem russischen Schiff – neu erschlossene Tourismusgebiet Karibik bekannt machen. Der andere wollte der Weltöffentlichkeit zeigen, dass er nicht der gefährliche Buhmann ist, als den die USA ihn darstellten, um einen geplanten Überfall auf sein Land zu rechtfertigen. Beide Einladungen ohne konkrete Verpflichtungen habe ich gerne angenommen. Die beiden daraus entstandenen Reportage-Bücher – alles andere als simple Lobpreisungen – sind und bleiben brandaktuell und im Handel. Zum Selbstlesen empfohlen, machen die Bücher aber auch als Weihnachtsgeschenke einen guten Eindruck. Motto: Ans „Immitsch“ denken, Bücher schenken!

 

     

 

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