Passiertes! – Passierte es?
Die scheinbar so clevere, weil lebensverlängernde Maßnahme, die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin mit 150 Millionen Euro aus dem Steuertopf noch mühsam über den Tag der Bundestagswahl hinweg in Betrieb zu halten, hat – wie zu erwarten war – nichts gebracht, nicht einmal den Hinauswurf der für diese Geldverschwendung verantwortlichen Politiker.
Down under, das gilt jetzt für die Katholische Kirche, nachdem in Australien ein Untersuchungsbericht darlegt, dass vor allem in Einrichtungen der Katholischen Kirche des Landes über Jahrzehnte hinweg systematisch sexueller Missbrauch an Kindern betrieben wurde. Als notwendige Konsequenz wird die Abschaffung des Zölibats gefordert.
Die Wissenschaftler, die uns Unsterblichkeit attestieren, weil wir kleinste Elemente unseres Körpers an unsere Nachkommen weitergeben, die in der Kette der Abkömmlinge erhalten bleiben, überschätzen unsere Bescheidenheit bzw. unterschätzen unser Ich-Bedürfnis. Wir gieren nach viel mehr, nämlich nach der individuellen Unsterblichkeit, und die ist an den Namen geknüpft, und zwar so innig, dass das jeweilige Ich nicht bloß einen Namen hat, sondern der Name das Ich repräsentiert.
Jetzt hat eine Forschergruppe in London den Einfluss untersucht, den das Geschichtenerzählen bei einem Naturvolk von Jägern und Sammlern hat, das weitgehend abgeschieden auf einer philippinischen Insel lebt. Die Forscher fanden heraus, dass die Erzählungen für die Organisation des Sozialverhaltens innerhalb der Gruppe entscheidend sind, weil durch sie die Kooperation gefördert wird und soziale Regeln weitergegeben werden, einschließlich der Folgen bei Nichtbeachten dieser Regeln. Erstaunlich? – Nein, wissen wir doch längst, dass unsere Märchen genau wie die Heldensagen dieselbe Funktion hatten. Noch platter die Seifenopern im Fernsehen. Und was schätzen wir bei aktueller Literatur neben der Meisterschaft im Umgang mit der Sprache?
Riesige Parkhäuser werden bei uns besonders gern direkt neben einem Bahndamm gebaut. Standortvorteil: Die darin geparkten PKW können dann den Fahrtwind der vorbeisausenden Züge genießen – und das fröhliche Ätsch.
Zoll zahlen hieß früher einfach zollen. Ein untergegangenes Verb, das nur noch in der Verbindung Respekt zollen bekannt ist. Wenn wir fürs Steuernzahlen genauso einfach das Verb steuern verwenden würden, kämen wir in einen Sinnkonflikt mit dem uns geläufigen Verb steuern, das nicht von der Steuer abgeleitet ist, sondern von dem Steuer. Das wäre unpassend, werden wir doch vom Staat nicht nur besteuert, vielmehr auch mit Hilfe der Steuer gesteuert.
Wem es nicht in den Kopf geht, dass es heißt: so groß wie und größer als, der setzt einfach die Wörter als und wie hintereinander und ist damit auf der sicheren Seite. Er vertraut darauf, dass seine Zuhörer oder Leser wissen, was sie bei ihm überhören oder wegstreichen müssen. – Am besten alles!
Manch einer glaubt, man könne eine Region zum Heiligen Land machen, indem man ständig wiederholt: Der Friede sei mit Euch! Salam aleikum! Schalom! Dabei betont man damit nur seinen Herrschaftsanspruch und intensiviert den traditionellen Unfrieden. Statt anzuerkennen, dass der Mensch generell kein friedliches Wesen ist und deshalb verbindliche Regeln zu seiner Mäßigung nötig sind.
Das bebilderte Resümee meiner dritten Rundreise durch Israel, von der ich vor gut einer Woche zurückgekommen bin, steht jetzt als neuestes Reisebild unter dem Titel „Trotz allem auf nach Israel!“ im NETZINE, und zwar unter Vermischtes.