753. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Es ist generell verboten, so ließ ich mich belehren, in Deutschland Saatgut einzuführen. Das wusste offenbar nicht einmal unsere Bundeskanzlerin, sonst hätte sie nicht zugelassen, dass Hunderttausende von gesunden, jungen Männern aus fernen Kulturen ohne jede Kontrolle in Deutschland einwanderten.

Zeitungsüberschriften: Junge Frauen umzingelt und dabei begrapscht und beraubt, Radlerin vergewaltigt und dann ertränkt, Frau mit brennbarer Flüssigkeit übergossen und angezündet, Joggerin vergewaltigt und ermordet, Greisin auf Friedhof vergewaltigt, junge Frau U-Bahn-Treppe hinunter getreten, Frau am Auto angebunden und durch die Straßen geschleift. Es wird für mich als Zeitungsleser allmählich schwierig, die Fälle auseinander zu halten. Jedenfalls bin ich froh, in unserem neuen Deutschland keine Frau zu sein.

Der neue Bürgermeister von Rio de Janeiro hat sich einen genialen Trick einfallen lassen, mit dem er den vielen Opfern von Überfällen, die dort alltäglich geschehen, eine Entschädigung zahlen kann: Er will eine Sondersteuer auf die Flugtickes aller Touristen erheben, die in Rio landen. Ein kluger Schachzug, der erfolgversprechend ist. Zwar kommen umso weniger Ticketsteuern ein, je mehr Touristen man mit der neuen staatlichen Räuberei davon abhält, nach Rio zu fliegen, aber umso weniger potentielle Opfer finden die privaten Räuber und Mörder Rios. Also braucht man demnächst auch nicht mehr so viel an Entschädigungen zu zahlen.

Jetzt hat die CDU beschlossen, dass ins Grundgesetz die Feststellung aufgenommen werden soll: „Die Sprache der Bundesrepublik Deutschland ist Deutsch.“ Da fällt mir ein, dass Historiker schon immer aus den Verboten und Geboten früherer Kulturen die Folgerung ziehen: Je kräftiger der Gesetzgeber in einer Sache seinen Willen kundtat, umso mehr darf man das Gewollte als schon nicht mehr vorhanden unterstellen.

Jahrhunderte lang hieß die Uhr schlicht Uhr. Erst als sie von der Digitaluhr aus der Alleinherrschaft gedrängt wurde, bekam sie den Namen Analoguhr, womit sie nur noch etwas Entsprechendes, etwas Ähnliches ist. Das lässt mich ahnen, was wir Menschen sein werden, wenn wir so weitermachen mit der Digitalisierung. Werden wir demnächst nur noch Analog-Menschen sein?

Immer mehr Aussterbende. Akute Gefahr besteht für die Fahrkarte und die Bordkarte, weil man sie selbst im Internet herunterladen und dann ausdrucken kann. Dann sind sie nur noch Fahrschein und Bordschein. So bei den modernen Bürgern, die allerdings so up to date sind, dass sie schon nur noch von Ticket und Boarding Pass sprechen. Was sie trotzdem alt aussehen lässt, weil die Allermodernsten alles nur noch auf dem Smarty haben.

Jetzt spricht man schon von einem SUV-Boom. Der soll verantwortlich sein für die schlechte Luft in unseren Städten. Dabei wird übersehen, dass die meisten SUV-Käufer sich für so einen Boliden entscheiden mussten, weil die Autohersteller die PKW immer flacher bauen, und das bei stets steigender Körpergröße der Menschen, die auch noch durch wachsenden Körperumfang immer mehr Schwierigkeiten beim Ein- und Aussteigen haben. Also sitzen die Verantwortlichen nicht in den SUV, sondern in den Firmenvorständen.

Dein Wagen ist ein Automobil, das heißt: etwas Selbstbewegtes. Mit der totalen Digitalisierung, an der die Autohersteller so eifrig arbeiten, wird das Selbstbewegte demnächst zum Selbststeuernden, weil es dann selbständig die Bewegung und ihre Geschwindigkeit in jeder Richtung machen kann, alles dem von dir eingegebenen Wunschziel entsprechend. Aber erst wenn dein Wagen dir eines Tages auch noch die Zielvorgabe abnimmt und selbst bestimmt, wohin die Reise geht, ist dein Wagen wirklich ein Auto, das heißt ein Selbst – und du solltest dich besser nicht mehr hineinsetzen.

Bei der Präsidentenwahl in den USA wurden viele Nebenentscheidungen getroffen. So die Freigabe von Marihuana/Haschisch in einer Reihe von Bundesstaaten. Was ich schon vor 45 Jahren in meinem Sachbuch über die Drogen, „Rauschgift, der stille Aufstand“, geschrieben habe, nämlich, dass Haschisch/Marihuana nur versehentlich auf die Verbotsliste für Rauschgifte geraten ist, es wird allmählich verstanden. Ein schönes Beispiel dafür, wie lange Einsicht braucht.

 

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