716. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Keine Olympischen Spiele 2024 in Hamburg. Und ein großes Jammern und Bemitleiden der Athleten rundum. Dabei ist bereits der Name Olympische Spiele eine Lüge. Denn das waren nie Spiele, vielmehr Kämpfe. Schon bei den Alten Griechen ging es um mehr als einen Siegerkranz. Da wurden sportlich politische Karrieren aufgebaut. In unserer Zeit sind die olympischen Wettkämpfe zu Wettbewerben zwischen der pharmazeutischen Industrie und den Dopingkontrolleuren verkommen, wobei die Entwickler neuer Dopingmethoden immer eine Nasenlänge Vorsprung haben. Zu allem Unglück wurde das noch unterstützt durch das für erledigt gehaltene Nationalstaatsdenken, das zu neuen Verruchtheiten aufblühte. Denn wo es um das Renommee der beteiligten Staaten geht, sind die Athleten bloß noch Bauernopfer.

 

Nun kommen endlich die Kosten des Rückbaus der Atommeiler in den Blick. Und dabei zeigt sich, wie verlogen von Anfang an das Argument der Atom-Befürworter war, es handle sich dabei um eine besonders kostengünstige Energieform. Man hatte die Abbaukosten nicht in die Kostenrechnung aufgenommen. Deshalb sollen sie jetzt, da sind sich die Betreiberfirmen E.on und RWE mit den Politikern einig, dem Steuerzahler aufgebrummt werden.

 

Learned is learned, könnte man seufzen. Fernsehleute haben jetzt festgestellt: Der IS bietet auf einem virtuellen Sklavenmarkt Frauen und Kinder zum Kauf an. Vor allem jesidische Familien nehmen diese Möglichkeit, ihre verschleppten Angehörigen freizukaufen, gern an. Diese Art von Sklavenhandel mit gefangenen Ideologiefeinden haben schon die Verteidiger des Christentums, die Ritter des Johanniter-Malteser-Ordens, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts praktiziert, wie ich in meinem historisch fundierten Roman über den siebenhundert Jahre langen Abwehrkampf gegen den Islam „Favoritin zweier Herren“ (Salon Literatur Verlag, München) zähneknirschend zugeben musste.

 

Jetzt kommt die Autobranche unter Generalverdacht, lese ich in der Zeitung. Das erinnert mich daran, dass es schon früher für das Hauptverkehrsmittel, auf das man angewiesen war, eine ganze Menge feiner Tricks gab, wie man es scheinbar verbessern und verschönern konnte. Die Cleverles, die diese Pfuscherei betrieben, nannte man damals aber nicht Spitzenmanager oder CO, sondern Rosstäuscher.

 

Und wieder zeigt sich: Der griechische Regierungschef konnte den um weitere Finanzhilfen angegangenen Geldgebern versprechen, was die hören wollten. Für ihn kein Problem, konnte er sich doch auf seine Landsleute verlassen. Er wusste, die werden mit Streiks dafür sorgen, dass der offiziell gezeigte und mit viel Geld honorierte Sparwille nicht zu greifbaren Ergebnissen führt.

 

Die Bild-Zeitung hat ihr Publikum mit der Meldung aufgeschreckt, es werde nie wieder Zinsen auf das Ersparte geben. Eine Prophezeiung, die natürlich Quatsch war, denn es gibt kein neues Zinsverbot. Die Verbote, Zins zu nehmen, die im jüdischen und islamischen Raum gelten, werden weiterhin durch allerlei Umgehungskniffe erträglich gemacht. Und im christlichen Raum bleibt das päpstliche Zinsverbot, das, in der Zeit der Gotik herrschte, also von der Mitte des 12. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, eine historische Episode, übrigens eine, die den großen Aufschwung der Urbanisierung des Hochmittelalters begleitet hat. Heute sind es die Zentralbanken und länderübergreifenden Banksysteme, die mit ihren Manipulationen des Kapitalmarktes erreicht haben, dass der Kapitalzins auch ohne religiöses Gebot so gut wie abgeschafft ist. Im Moment schlägt das Pendel mit dem negativen Zins besonders weit nach der einen Seite aus, irgendwann wird es wieder zur anderen Seite ausschlagen.

 

Wenn Klinikärzte in ihren Befunden von der Weitergabe an den Hausarzt sprechen, bleiben sie hartnäckig bei der altertümlichen Bezeichnung niedergelassener Arzt. Als bereite es ihnen Schmerzen, wenn der Unterschied von angestellt und selbständig deutlich wird.

 

Das 2001 gegründete Beratungsportal https://washabich.de hat bereits 25 000 Arztbefunde aus dem Kauderwelsch der Mediziner in ein leicht verständliches Deutsch übersetzt. Das ist ein wichtiger zweiter Schritt in Richtung Ernstnehmen des Volkes nach der Ersetzung des Lateinischen in der Katholischen Kirche durch die Landessprache. Man kann also doch was lernen von den Kirchenleuten. Der Kirche hat das nichts genützt: Sie hat immer weniger Gottesdienstbesucher und immer mehr Kirchenaustritte zu verbuchen. Der Gesundheit aber scheint die Übersetzungsarbeit gut zu tun: Wir leben immer länger.

 

Jetzt ist er in den Buchhandlungen und bei den Online-Buchhändlern, mein im Salon Literatur Verlag München (www.salonliteraturverlag.de) erschienener ultimativer Regionalkrimi „Das Mannheimer TT ermittelt“. Spannend, manchmal peinlich, aber zum Lachen komisch. Der allererste Leser, ein Verlagslektor, meinte dazu: „Ihre Geschichte gefällt mir – so skurril überdreht und verschiedene Ebenen verflochten, dass es schon wieder zur Kunst wird, eben ein typischer Laufenberg.“

 

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.