699. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Ihre Fränkli sind plötzlich viel wertvoller geworden. Das ist für die Schweizer ein Riesenproblem. Denn damit wird der Urlaub in der Schweiz für viele Ausländer zu teuer. Doch auf ausländische Urlauber ist man angewiesen, erst recht, seitdem das mit dem Verstecken von Schwarzgeldern nicht mehr so klappt. Und allein der Suizid-Tourismus, der floriert, weil in der Schweiz unter gewissen, strengen Auflagen Sterbehilfe erlaubt ist – zwischen 2008 und 2012 kamen nur 611 Ausländer zum Sterben in die Schweiz – , kann die Ausfälle im Urlaubstourismus nicht ausgleichen.

 

Die traditionelle Methode, die Ersparnisse des Kleinen Mannes zu stehlen, war die vom Staat und von den Banken gezielt geförderte Inflation, d. h. die Geldentwertung durch chronisch steigende Preise. Das ist inzwischen allgemein bekannt, deshalb keine anwendbare Taktik mehr. Die neue Methode ist die Geldentwertung durch Manipulation des Kurses im Vergleich zu Leitwährungen. Was genauso wirkt. In beiden Fällen profitieren neben den Banken nur die Schuldner, und größter Schuldner ist traditionell der Staat.

 

Jetzt hat ein Bundespolitiker – der Mann möchte wegen der Gefahr für Leib und Leben ungenannt bleiben – die Frage aufgeworfen: Gehört der Fußball zu Deutschland? Dabei hat er darauf hingewiesen, dass es sich bei dieser Sportart eigentlich um ein undeutsches Tun handelt, von Briten erfunden und nicht zur Körperertüchtigung dienend, im Gegenteil zu meist absichtsvoll verursachten Verletzungen führend und zu schweren Ausschreitungen, die kriegähnliche Ausmaße annehmen können. Ein hässlicher Nebeneffekt dieses Treibens sei die ins Absurde gehende Förderung der Geldgier.

 

Wenn Postler streiken, ist das erstaunlich kurzsichtig. Ist doch klar, dass Briefe und Postkarten im Internetzeitalter kein langes Leben mehr haben werden. Und was die Päckchen und Pakete angeht, so sind genügend Konkurrenten bereit, der Post diese Last abzunehmen. Dann stehen die Postler auf der Straße.

 

Auf dem Weg nach Absurdistan sind wir einen guten Schritt vorangekommen: Auf der berühmten Rennstrecke Nürburgring wurde jetzt eine Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt. Weitere Schritte in dieser Richtung sind schon fest eingeplant, so die Verdunkelung von Leuchttürmen an Nord- und Ostsee sowie die Stummschaltung sämtlicher Sender.

 

Das in gedankenloser Nachahmung des Angelsächsischen übernommene Weglassen des Bindestrichs fällt vor allem bei den Namen der deutschen Buchverlage als störend auf. Diese angeblichen Träger und Bewahrer der Kultur ließen sich nicht einmal davon irritieren, dass bei dem Buchaufdruck Haffmanns Verlag aus dem Verleger, dem Herrn Haffmanns, fälschlicherweise ein Herr Haffmann geworden war. Modernistisch statt richtig heißt die Devise dieser Kulturvermittler.

 

Alkohol war schon ein Genussmittel, als es uns noch gar nicht gab. Eine Klimaerwärmung vor mehr als zehn Millionen Jahren, so behaupteten jetzt amerikanische Forscher, habe dazu geführt, dass der gemeinsame Vorfahr von Mensch und Menschenaffe von Obstbäumen gefallene Früchte genossen hat, die schon vergoren waren. Soweit diese Genießer Träger eines mutierten Enzyms waren, das Alkohol verträglich machte, sollen sie ihre helle Freude an diesem Stöffchen gehabt haben.

 

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten. Da fährt gerade vor meinem Fenster ein Passagierschiff den Rhein hinauf, das den Namen Heinrich Heine trägt. Wie schön! Am Heck trägt es die weiß-grün-rote Flagge von Bulgarien. Wie witzig!

 

In den USA ist eine junge Frau verurteilt worden, die ihren kleinen Sohn durch jahrelang stark überhöhte Salzzufuhr getötet hat, um sein ungewöhnliches Leiden und ihre mütterlichen Bemühungen um ihn publikumswirksam in ihrem Blog darstellen zu können. Eine schreckliche Verirrung der allzu menschlichen Geltungssucht, aber nicht zu verwechseln mit dem Geschehen im 13. Jahrhundert in Oberbayern, das ich in meinem neuen Roman „Die Salzhexe“ schildere. Jetzt in allen Buchhandlungen und bei allen Versandhändlern!

 

 

 

 

 

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