695. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Die Postbank will ihre Kunden dazu zwingen, alles elektronisch abzuwickeln, andernfalls soll jede Bewegung eine Gebühr von 0,99 € kosten. Gleichzeitig kann die Postbank aber nicht für die absolute Sicherheit des Online Banking garantieren, wie der Milliarden-Coup der Cybergangster in der vergangenen Woche gezeigt hat. Das erinnert mich an den Streit mit einem Restaurantbesitzer, der wollte, dass ich meinen Ledermantel statt über meine Stuhllehne an die Garderobe neben der Tür hänge. Dort sah ich aber das übliche Schild: „Für Garderobe wird keine Haftung übernommen.“ Deshalb blieb mein Mantel auf dem Stuhl. Die Postbank wird mit ihrer erpresserischen neuen Gebühr und ihrer zwar als sehr sicher geltenden, aber doch nicht absolut sicheren Online-Methode schlechte Erfahrungen machen. Ein Musterprozess wird sie viel Geld kosten und sehr viel an Sympathie.

 

Dass die Angebote der Banken immer doppelbödig sind, wer hat das nicht längst vermutet. Jetzt sucht die Deutsche Bundesbank, einst der Schutzschild Deutschlands, jedoch von den Europapolitikern zugunsten der leichter manipulierbaren EZB entmachtet, sogar per Ausschreibung Leute für ihre „Doppelbodenarbeiten“. So gesehen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 16. Februar 2015.

 

Regierungen in Ost und West und ihre Geheimdienste arbeiten mit Propaganda-Bots. Das sind hoch entwickelte Computer-Programme, die in den sozialen Netzwerken automatische Meinungsäußerungen platzieren, auch gezielte Entgegnungen auf andere Äußerungen produzieren und sogar ganze Diskussionen kreieren. Alles nur automatische Beiträge, die aber wie von Menschen geschrieben wirken, weil sie die üblichen naiven Formulierungen von Meinungen benutzen, angereichert mit den allseits beliebten Katzen- und Babybildern. Mich graust es. Wir sollten wohl lieber wieder “Mensch, ärgere dich nicht!” spielen, statt unsere Zeit in den sogenannten sozialen Netzwerken zu vertun.

 

Den evangelischen Kirchen und der katholischen Kirche Deutschlands sind offenbar gerade die Leute abhanden gekommen, die für das Zählen der Kirchenaustritte zuständig waren. Deshalb sind immer noch nicht einmal alle Austrittszahlen für 2013 zusammengestellt. Dabei spricht man jetzt schon davon, dass es 2014 rund 400 000 Christen sein dürften, die ihrer Kirche Adieu (deutsch: Gott befohlen!) gesagt haben. Anscheinend kommt die Aufklärung bei uns doch allmählich an.

 

Die doppelte Staatsangehörigkeit, eigentlich ein Widersinn, denn man gehört entweder zu dem einen Staat oder dem anderen, hat für viele Menschen einen besonderen Reiz. Hochschwangere Asiatinnen reisen in Massen in die USA, um dort ihr Kind zur Welt zu bringen, das dann automatisch auch die US-Staatsbürgerschaft hat. Das kann allerdings sehr teuer werden, wenn das Kind zum Steuerpflichtigen herangewachsen ist. Und so leicht wird man die US-Staatsbürgerschaft auch nicht mehr los. Die amerikanischen Behörden kassieren für den Abschied 2350 Dollar.

 

Rekordmeldung. Die Verkehrsstaus des vergangenen Jahres ergeben eine Gesamtlänge von 960 000 Kilometern, so berichtet der ADAC mit verhaltenem Stolz, und summieren sich auf eine Dauer von 285 000 Stunden, was mehr als 32 Jahre sind. Im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 15 Prozent. Aber kein Wort darüber, dass es verrückt ist, gleichzeitig immer neue Rekorde in der Autoproduktion einzufahren. Konsequenz: Ich gehe immer mehr zu Fuß. Die Bürgersteige sind ja noch weitgehend frei von Autos.

 

Sie waren jung und verliebt und heirateten. Die erste und für sie wichtigste Anschaffung: Der Fernseher. Ich erntete nur ein mitleidiges Lächeln für meinen Hinweis, ein Globus wäre wichtiger. Um durch dessen permanente stumme Gegenwart das Bewusstsein über Bett und Tisch hinauszuheben, über das Haus, die Straße, die Nachbarschaft, den Ort und das Land wie auch über den Kontinent und die Erdkugel hinaus.

 

Was unterscheidet uns Menschen von den Tieren? Das Bewusstsein von uns selbst, so heißt es, und damit vor allem das schwer zu ertragende Wissen, dass wir sterben müssen. Nun gibt es aber die Vermutung, dass auch manche Tiere eine Art Bewusstsein haben. Wenn ich so einen alten Hund mit dem vielen Grau um die Schnauze und dem traurigen Blick dahintrotten sehe, denke ich: Der weiß, was auf ihn zu kommt, kann es mir nur nicht mitteilen. Damit drängt sich mir die Forderung auf: Wir müssen unbedingt Übersetzer ausbilden, die die Sprache der Tiere, auch die Körpersprache, in unsere Sprache übertragen können!

 

Ende 2014 waren bereits 44 % aller Haushalte auf der Welt mit dem Internet verbunden, während es im Jahr 2010 erst 30 % waren. Das hat die Internationale Fernmeldeunion mitgeteilt. Führend ist jetzt Dänemark, vor Südkorea, Schweden, Großbritannien und Island. Erst auf dem 17. Platz folgt Deutschland. Allerdings sind immer noch 4,3 Milliarden Menschen auf der Welt ohne Internetzugang. 90 % von ihnen leben in den sogenannten Entwicklungsländern. Es bleibt also noch viel zu tun.

 

Buchmesse Leipzig lohnt sich. Nichts wie hin! Denn mein Verleger (www.salonliteraturverlag.de) hat einen der begehrten Lesetermine ergattert. Ich werde am Freitag, den 13. März mein neues Buch, den historischen Roman „Die Salzhexe“, mit einer Lesung auf der Buchmesse vorstellen, und zwar von 16.30 -17.00 Uhr in Halle 5, F 600.

 

 

 

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