693. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

 

 

Charlie Hebdo. Die vier ermordeten Karikaturisten werden jetzt zu schwierigen Fällen für ihre Lebensversicherungen, die mit Hinweis auf das dänische Beispiel den Gesichtspunkt Viktimologie nicht außer Acht lassen wollen. Und in Bezug zu den anderen Opfern des Mordanschlags geht es um kostenträchtige Haftungsfragen. Doch dürfte mit dem erzielten gigantischen Verkaufserfolg des Satireblattes jeder finanzielle Ausfall leicht abzudecken sein.

 

Pegida hat sich zu einem faszinierenden Duell zwischen Internet und Presse/Funk/Fernsehen entwickelt. Auf der einen Seite die vielfältigen Befürchtungen von Bürgern aller Couleur, die endlich mitreden wollen, auf der anderen Seite das Beharren der Journaille darauf, dass die Leute gefälligst weiterhin das meinen sollen, was man ihnen an Meinung vorgibt.

 

Das Dresdner Verbot der Pegida- und Gegendemonstrationen macht den Politikern semantische Schwierigkeiten, weil sich nicht wegreden lässt, dass dieses Verbot ein weiteres Beispiel für die Islamisierung unseres Landes ist.

 

Die Islamisten sind die einzigen, die wirklich etwas tun gegen die weitere Islamisierung des Westens, wie sich an dem internationalen Entsetzen über die Anschläge von Paris gezeigt hat.

 

Die CDU hat Probleme mit ihrem Namen, weil es Mitglieder gibt, die sich nicht mit der so geläufigen Drei-Buchstaben-Formel bescheiden, sondern den Namen aussprechen: Christlich Demokratische Union. Was dummerweise nicht zu dem Islam-Bekenntnis der Bundeskanzlerin und ihres Schützlings Wulff passt.

 

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat sich mit einer Spalte voller Weisheitszitate aus den Bestsellern des Paters Anselm Grün anlässlich dessen 70. Geburtstags anscheinend ebenfalls auf das Gebiet der Satire gewagt. Dreiundzwanzigfaches Blabla, das mit seiner wohlformulierten Hohlheit eine weltferne Heiterkeit auslöst.

 

Wir werden immer fleißiger. Oder immer geldgieriger? Die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, das Mutterhaus aller Arbeitsämter, hat errechnet, dass im Jahre 2014 rund 8 % aller unselbständig Beschäftigten noch einen Minijob nebenher hatten. Das sollen zehn Jahre zuvor erst 5,3 % gewesen sein.

 

Ein neues Problem kommt auf uns zu, und Finnland ist der Vorreiter. Dort findet man das Tippen auf Tastaturen wichtiger als die Schreibschrift, die deshalb nicht mehr gelehrt werden soll. Dabei wissen wir längst, dass man beim Lesen nicht Buchstaben für Buchstaben aufnimmt, sondern die Bilder von mehreren zusammengehörenden Buchstaben. Diese Bilder entstehen aber bei der Schreibschrift mit ihren Verbindungen zwischen den einzelnen Buchstaben leichter und sind einprägsamer als bei der Druckschrift. Zumal bei der Druckschrift die Vielfalt der Drucktypen das Wiedererkennen und die Aufnahme der Bilder noch erschwert.

 

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels meldet ein bedenkliches Verschwinden von Buchhandlungen. Während es im Jahre 2005 noch 4422 waren, zählte man im Jahre 2013 nur noch 3378 Läden. Was aber nicht ausschließlich am Vordringen des eBooks liegt, weil das in Deutschland immer noch eine Randexistenz führt. Der Buchhandlungsschwund muss an uns liegen, d. h. das Internet ist uns nach anfänglich zögerlicher Akzeptanz bereits zu vertraut geworden.

 

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