692. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

In Griechenland droht ein gewaltiger Linksruck, weil die Griechen das Gürtelengerschnallen leid sind. Doch nach so einem Ruck wird es keine internationalen Hilfen mehr geben. Wurden doch mit den bisherigen Rettungspaketen schon 217 Milliarden Euro an Griechenland ausgezahlt. Das waren etwa 20.000 Euro pro Einwohner Griechenlands. Müsste eigentlich reichen für die Anschaffung etwas längerer Gürtel.

In der Zeitung gelesen: Alle im Bundestag vertretenen Parteien haben im Jahre 2014 mehr Mitglieder verloren als dazugewonnen, zwar unterschiedlich stark, aber sie sind doch alle Verlierer. Anders die noch nicht im Bundestag vertretene AfD, die an Mitgliederstärke gewonnen hat. Da fragt man sich: Soll man es feiern, dass der sogenannte mündige Bürger wirklich allmählich mündig wird oder müsste er dringend noch mehr entmündigt werden?

Egal, welcher politischen Richtung wir anhängen, wir alle haben gemeinsam, dass wir die Linkskurve leichter nehmen als die Rechtskurve, wie wir im Straßenverkehr tagtäglich zeigen. Deshalb lässt man uns – im Falle eines Falles – sogar im Gefängnishof linksherum im Kreis gehen statt rechtsherum. Hafterleichterung.

Jetzt ist wieder Reiseplanung angesagt. Dabei macht man sich klar: Sämtliche Verkehrsmittel sind lebensgefährlich, wie die schweren Unfälle der letzten Zeit wieder gezeigt haben. Doch die geringste Gefahr, nach einem Unfall als Schwerverletzter weiterleben zu müssen, besteht eindeutig bei Flugreisen.

Für Otto Normalverbraucher, der unter einer permanenten Informationsdusche steht, werden Schlagzeilen immer wichtiger. Für sie gilt inzwischen schon, was man bisher von Bildern behauptete: Eine Schlagzeile sagt mehr als tausend Worte. Die deshalb seit 2010 vom Verein Deutsche Sprache ermittelte Schlagzeile des Jahres lautete 2014 „Fluchhafen Berlin“, erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 26. Juni. Auf die Plätze 2 und 3 kamen die Schlagzeilen „IBAN, die Schreckliche“ der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und „Gasputin“ der Süddeutschen Zeitung.

Der für 2016 in Leipzig geplante hundertste Katholikentag wirft seine Schatten voraus. Die Bundesregierung hat einen Zuschuss von einer halben Million Euro zugesagt, das Land Sachsen drei Millionen, die Stadt Leipzig berät über einen Zuschuss von einer weiteren Million. Damit würde fast die Hälfte der erwarteten Kosten dieser Veranstaltung vom Steuerzahler getragen. Dabei schwimmt der private Verein Katholische Kirche im Geld. Das hat jetzt zur Formulierung und Propagierung eines 11. Gebots geführt: „Du sollst Deinen Kirchentag selber bezahlen.“

Zum Thema Bewusstseinserweiterung: Sich mit einem Bestatter anzufreunden ist eine Erfahrung anderer Art, wenn auch keine Lebensversicherung. Sobald er dir gesteht, dass die letzten drei Jahre gute Jahre waren, weil die Sterblichkeit in seiner Stadt ungewöhnlich hoch war, fängst du an, das Leben auch einmal andersherum zu betrachten.

Jagdhornklang ist immer ein wenig nekrophon. So mein Eindruck. Ein dumpfer Klang mit dem Beigeschmack von Trauer, egal, was gespielt wird. Als ob das letzte Strecke-Verblasen noch drinhinge.

Das NETZINE ist am 3. Januar stolze 19 geworden, feiert aber keinen Geburtstag, schaut nur weiter neugierig in die Welt und macht den Mund auf, ohne Rücksicht darauf, ob das dem einen oder anderen passt oder nicht.

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