689. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

Heiliges Land! Für immer mehr jüdische Siedlungen auf palästinensischem Gebiet gibt es immer gewalttätigere Racheakte der Palästinenser gegen Juden, wofür es dann immer härtere Vergeltungsschläge des israelischen Militärs gegen palästinensische Zivilisten gibt, was die nächste Revancheaktion der Palästinenser gegen die Israelis auslöst … Und alle schreien: Der hat angefangen! Wie im Kindergarten. Und das alles, weil sie so rabiat in Aktion treten müssen wegen der ewigen  Auseinandersetzungen im eigenen Lager, nämlich der ultrakonservativen Israelis mit den liberalen Israelis wie auch der radikalen Palästinenser mit den zu Verhandlungen bereiten Palästinensern. Da zeigt sich: Vergeltung ist ein saudummer Reflex. Vergebung wäre der einzig gangbare Weg aus der Zwickmühle.

Eine Eremitin, die seit mehr als zwanzig Jahren im Raum Osnabrück einsam vor sich hin lebt, hat der Katholischen Nachrichten-Agentur ein Interview gewährt, in dem sie verriet, in Deutschland gebe es zur Zeit neunzig Christen, die als Eremiten leben, und es gebe sogar weltweit einen Neuaufbruch eremitischen Lebens. Da sieht man, was ein gut funktionierendes Netzwerk wert ist.

In allen früheren Jahrhunderten waren die Alten hoch geschätzt, weil sie mit ihrer Berufs- und Lebenserfahrung den Jungen überlegen waren. Daher die klassischen Gerontokratien oder das lebenslange Verbleiben von Herrschern auf dem Thron. Erst im 20. Jahrhundert hat sich die Einstellung zu den Alten umgekehrt. Durch die ungewöhnlich schnelle Entwicklung in Technik und Wissenschaft bekamen die Jungen den Vorsprung vor den Alten, der es ihnen erlaubte, das Wort „alt“ zum Negativbegriff zu machen: „Da siehst du alt aus.“ Doch jetzt, im ersten Quartal des 21. Jahrhunderts, deutet sich ein neuer Umschwung an, weil die Jungen ihre Überlegenheit fast ausschließlich auf dem Gebiet der Informationstechnologie zeigen und dabei übersehen, dass die Inhalte wesentlicher sind als die raffiniertesten Transportmittel und Transportwege. Das Leben ist nicht digital. Denn Inhalte von Belang entstehen nach wie vor nur aus langjähriger Denkarbeit und Erfahrung.

Offiziell zeigt man sich verwundert über die vielen jungen Menschen, die sich dem IS anschließen und ihr Leben für etwas aufs Spiel setzen, das sie nicht verstehen. Dabei ist das nicht verwunderlich, weil die Berichterstattung über den IS entsprechend attraktiv ist. Tagtäglich sieht man auf dem Bildschirm die Auftritte der Kämpfer in schwarzer Uniformierung, schwer bewaffnet, mit Kriegsfahrzeugen und wehenden Fahnen. Und man erfährt, dass der IS sehr viel Geld zur Verfügung hat. Diesen unsinnigen Werbeshows unserer Fernsehanstalten für den IS fehlt nur noch die zackige Militärmusik.

Auf den Frühstückstischen des Hotels in Mülheim/Ruhr waren gut gemeinte Sprüche wie dieser zu lesen: „Achte auf deine Gedanken. Sie sind der Anfang deiner Taten.“ Im ersten Moment stimmt man zu. Doch dann kommt es einem viel zu schwach vor, dass man auf seine Gedanken bloß achten soll. Mehr nicht? Man sollte sie wohl richtig pflegen. Und manchmal auch zügeln. Aber wie soll das ein Kopf schaffen, durch den immer wieder die zwei Fernsehkrimis vom Abend zuvor irrlichtern?

Es gibt Wörter, die sind berauschend wie Drogen. So das Wort Logistic, an dem sich sämtliche Spediteure und Frachtführer und Transporteure aufgeilen. Auf der Autobahn eine Logistic nach der anderen. Früher kam aller Kram ohne das sperrige Wort Logistic an.

Duisburg steht weiterhin für Kohle, wenn auch weniger für die schwarze Kohle. Mitten in der Stadt die Spielbank Duisburg, die sich voller Stolz das modernste Casino Europas nennt. Da fragt man sich: Was ist da das besonders Moderne? Mir scheint, das ist ein typisches Beispiel für geschickte Werbung, die immer den Nachteil eines Produkts als besonderen Vorteil herausstellt. Denn man ist in Duisburg noch so vorgestrig, dass man ein Eintrittsgeld von fünf Euro nimmt, während man sonst überall längst kostenlosen Eintritt gewährt.

Das Finanzamt Mannheim-Stadt zweifelt an meiner Gewinnerzielungsabsicht. So nennt die Behörde das Streben, das im Staatsinteresse hinter künstlerischer Arbeit stehen muss. Die bei mir unübersehbare Absicht, Literatur zu machen, von der die Leser mehr als nur Unterhaltung haben, genügt dem Finanzamt nicht. Ich soll klar und deutlich dazu auffordern, meine Bücher zu kaufen. Okay, das tue ich hiermit: Kauft, Freunde, kauft! Bisher hat es ja noch niemand bereut, ein Laufenberg-Buch gekauft zu haben. Im Gegenteil. Ich bekomme so viele begeisterte Reaktionen, die ich nicht alle veröffentlichen kann. Also: Die Feiertage stehen vor der Tür. Gute Gelegenheiten zum Bücherschenken – oder zum Bücherlesen. Der Bestellzettel steht im NETZINE unter der Rubrik „Bücher“. Einfach anklicken. Das Buch kommt sofort, auf Wunsch auch mit persönlicher Widmung.

Habe jetzt den kritischen Bericht „Indian Summer“ über meine Herbstreise unter Reisebilder ins NETZINE gesetzt: www.netzine.de/category/reisebilder.

 

 

 

 

 

 

 

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